Nach Mordprozess

Dubai-Arzt sucht Job in Österreich

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Keine Arbeit, zu Hause pflegt er die krebskranke Frau. Jetzt geht das Geld aus.

Derzeit heißt es noch warten. Wegen einer skurrilen Mord-Anklage muss sich der 52-jährige Intensivmediziner Eugen Adelsmayr aus Bad Ischl im Dezember wieder in Dubai dem Wüstengericht stellen.

Inzwischen kümmert sich der Arzt rührend um seine krebskranke Frau Antonia. Jetzt plagen ihn auch noch Geldsorgen. Er hat seit Monaten kein Einkommen. „Ich muss mir jetzt einen neuen Job suchen“, sagt Adelsmayr im ÖSTERREICH-Interview.

ÖSTERREICH: Wann müssen Sie wieder in Dubai sein?
Eugen Adelsmayr: Der nächste Gerichtstermin ist am 7. Dezember. Wir wollen den Prozess aber um eine Woche verschieben, weil dann ein wichtiger Zeuge für mich wieder aus dem Urlaub zurück ist.
ÖSTERREICH: Wie verbringen Sie die Zeit momentan?
Adelsmayr: Ich bin daheim, führe den Haushalt und pflege meine Frau. Es geht ihr ein wenig besser. Sie wird ambulant behandelt, bekommt Bestrahlungen und Chemotherapie.
ÖSTERREICH: Ihnen wird vorgeworfen, sich um einen Patienten nicht ausreichend gekümmert zu haben. Bei einer Verurteilung kann die Todesstrafe drohen.
Adelsmayr: Die Stimmung bei Gericht hat sich zuletzt zu meinen Gunsten verbessert. Aber es ist noch lange nicht ausgestanden. Das Damoklesschwert der Verurteilung schwebt weiter über mir.
ÖSTERREICH: Sie sind suspendiert und die Arzt-Lizenz wurde entzogen. Wie dramatisch ist die Situation?
ADELSMAYR: Sehr. Ich habe seit Monaten kein Einkommen mehr. Der Prozess kann noch ein halbes Jahr dauern. Das Geld geht mir aus. Ich versuche jetzt, eine Arbeit in Österreich zu finden. Der Lizenzentzug gilt zum Glück nicht für unser Land.
ÖSTERREICH: Sie wollen Arzt bleiben?
Adelsmayr: Natürlich ist mein gelernter Beruf Mediziner. Aber auch der Managementbereich wäre für mich interessant.

Interview: P. Wötzl

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