Mit Sitzgebot, Abstand und Reservierungspflicht

Gastro-Comeback: Jetzt reden die Wirte

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Die Auflagen sind hoch. Trotzdem freuen sich die meisten Wirte wieder aufsperren zu können.

Wien. Am 15. Mai geht es für die österreichischen ­Lokale wieder los. Die Auf­lagen sind streng: Das Personal muss Mundschutz tragen. Nur vier Personen dürfen zusammen mit ihren Kindern an einem Tisch sitzen. Der Abstand von einem Meter zu anderen Tischen und Personen muss gewährleistet sein. Schankbetrieb ist künftig verboten. Die Gäste müssen alle sitzen. Die Lokale dürfen nur bis 23 Uhr offen haben.

Trotz der neuen Regelungen ist bei vielen Wirten Erleichterung zu spüren. „Endlich können wir wieder aufsperren“, sagt Star-Gastronom Heinz Reitbauer vom Wiener Restaurant Steirer­eck und der Meierei im Stadtpark. Mit den aktuellen Auflagen müsse man vorerst ­leben. „Wichtig ist mir, dass sowohl Gäste als auch das Personal sich sicher fühlen.“

Video zum Thema: Gastronom: "Die Situation ist katastrophal"

Ähnlich geht es Gastronom Luigi Barbaro. Er führt die bekannte Pizzeria Regina Margherita und das Martinelli in Wien. „Wir müssen zuerst ­alles wieder in Gang setzen und hoffen, dass auch genug Gäste kommen.“ Um den Auflagen gerecht zu werden, muss er im Innenbereich die Hälfte seiner Sitzplätze reduzieren. „Unser Schanigarten bietet hingegen genug Platz.“

Star-Gastronom Toni Mörwald, Besitzer von sechs Restaurants, freut sich: „In Summe ist es positiv wieder aufzusperren. Es wird schon funktionieren.“ Nur die Maskenpflicht ist gewöhnungsbedürftig. „Wir sind ja keine Intensivstation...“

Auch das Neni am Naschmarkt öffnet wieder. „Alles andere als geschlossen zu sein ist gut. Selbst, wenn nur ein Gast im Lokal wäre“, sagt Nuriel Molcho.

Wut-Wirt. Andreas Sinnhuber vom Gasthaus zur Zuckerfabrik in Leopoldsdorf weiß nicht, wann und ob er überhaupt aufsperren soll. „Zwischen 40 und 50 Prozent unseres Umsatzes unter der Woche kommt durch unseren Bar-Ausschank zustande“, sagt Sinnhuber. Dieser fällt mit dem neuen Sitzgebot in den Wirtshäusern leider völlig weg.

PRO: Toni Mörwald freut sich auf Wiedereröffnung

Der Star-Gastronom Toni Mörwald betreibt sechs Restaurants.

Promi-Wirt Mörwald sieht der Wiedereröffnung der Lokale und Restaurants positiv entgegen. „Zum Glück können wir wieder aufsperren“, erklärt der Spitzenkoch. „In unseren Restaurants werden sie funktionieren, wir haben viele Räume, viel Platz, können deshalb die Abstandsregel gut einhalten.“

Der Mundschutz beim Personal sei notwendig, aber störend. „Schließlich sind wir keine Intensivstation.“

CONTRA: Sinnhuber ist gegen das neue Sitzgebot

Andreas Sinnhuber betreibt das Gasthaus zur Zuckerfabrik (NÖ).

Er weiß noch nicht, ob und wann er sein Gasthaus wieder normal öffnen wird: „Die neuen Regeln sind bei uns am Land sehr schwer umzusetzen“, sagt der Gastronom. Zwischen 40 und 50 Prozent seines Umsatzes unter der Woche würde der Schankbetrieb an der Bar einbringen: „Unsere Gäste lieben es zusammenzustehen.“ Das Vierer-Sitzgebot würde das verhindern.

(mko)

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