Schulden belasten das Budget der Landeshauptstadt. Mehrere Großprojekte stehen jetzt vor dem Aus. Scheider kündigt Sparkurs an.
Die Landeshauptstadt sitzt auf rund 100 Millionen Euro Schulden und muss sparen: Nach dem Verkauf der Stadtwerke und von Wohnungen ist nichts mehr übrig geblieben. Christian Scheider (BZÖ), der neue Bürgermeister von Klagenfurt, kündigte deshalb ein rigoroses Sparprogramm an. Diesem fällt gleich der von allen lang ersehnte Neubau der Eishalle zum Opfer. „Ohne Bund, Land und Sponsoren keine Aussicht auf Verwirklichung“, so Scheider. Die Proteste von Eishockeymeister KAC werden nicht lange auf sich warten lassen. „Ich weiß, es schmerzt, aber die Eishalle braucht Sponsoren, Geld von Land und Bund, wir bringen ja das Grundstück im Wert von sieben Millionen Euro ein, das ist doch schon was“, so Scheider. „Fest steht, dass für uns noch immer der Mensch Priorität hat und ich dort sparen werde, wo es die Bürger möglichst nicht treffen wird“, so Scheider. „Mein Vorgänger (Harald Scheucher, Anm.) hat leider alles Geld, das er vom Verkauf der Stadtwerke und der Wohnungen eingenommen hat, sofort wieder ausgegeben, da habe ich natürlich ein Problem.“ Scheider will deshalb durch Pensionierungen sparen und diese Stellen „konsequent nicht mehr nachbesetzen“. Auch Stadtverschönerungen werden hintangestellt.
Doch das sind nicht die einzigen Knackpunkte. Auch der Neubau des Hallenbades könnte wackeln. Protest dagegen kommt aus den Reihen der SPÖ: „Eine so große Stadt, die kein Hallenbad besitzt, kann es nicht geben, daher muss eines her“, fordert SP-Vizebürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz. Scheider verspricht aber: „Hier werden wir trotz Sparkurs eine Lösung finden und eventuell für das Hallenbad einen Partner suchen“, so der Bürgermeister. Mathiaschitz hat eigene Sparvorschläge. Ginge es nach der Vizebürgermeisterin, gäbe es in Klagenfurt statt neun nur mehr sieben Stadträte. „Das wurde versäumt, ein Antrag von mir leider abgelehnt.“