Männer überlassen die Hausarbeit noch immer den Frauen: Sie glänzen zwar als Starkoch und Sonntags-Papa, aber beim Abwasch ganz und gar nicht.
Die gute Nachricht zuerst: Immer mehr Männer in Österreich beteiligen sich an den ungeliebten Haushaltspflichten. Halfen 1981 gerade mal 39 Prozent aller Männer im Haushalt mit, waren es 1992 bereits 68 Prozent und 2009 sogar 78 Prozent. Doch bei der Frage, wer generell den Haushalt erledigt, hat sich nicht viel geändert: Immer noch erledigen Frauen zwei Drittel der unbezahlten Arbeit. Das zeigt eine neue Studie der Statistik Austria mit 8.000 Befragten im Auftrag des Frauenministeriums.
Unzufrieden
SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek ist
damit gar nicht zufrieden: "Es beteiligen sich zwar deutlich mehr
Männer an der Hausarbeit, als noch vor 18 Jahren, aber sie wenden nicht mehr
Zeit dafür auf. Männer picken sich gern die Rosinen raus", so
die Ministerin. Tatsächlich zeigt die Studie: Die Herren der Schöpfung sind
äußerst wählerisch: Während das Kochen zu 36 Prozent von Männern erledigt
wird, übernehmen sie nur 11 Prozent der Bügelwäsche.
Zwar teilen sich Väter mit 46 Prozent der Zeit das Spielen mit den Kindern relativ partnerschaftlich mit den Müttern (54 Prozent). Aber wenn es darum geht, die lieben Kleinen auch zu füttern und ihnen die Windeln zu wechseln, übernehmen die Väter nur 37 Prozent. WSie sind gerne Sonntagspapas, es muss aber auch mehr Alltagspapas geben", verlangt Heinisch-Hosek.
Marek: ,Plumpe Vorurteile‘
Indes passt der konservativen
Reichshälfte die neue Studie gar nicht ins Konzept. Die FPÖ fordert mehr
Geld für Familien, statt für Studien. ÖVP-Familienstaatssekretärin Christine
Marek kritisiert: "Die Frauenministerin attackiert beinahe im
Wochenrhythmus die Väter mit plumpen, stereotypen Vorurteilen."
Im Interview mit SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek:
ÖSTERREICH: Ihr Resümee aus der Zeitverwendungsstudie? |