Ärztestreik

Medizinische Versorgung wie am Wochenende

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Wer während des Streiks am 16. Juni einen Arzt braucht, bekommt auch einen.

Aus Protest gegen die Gesundheitsreform sperren die niedergelassenen Ärzte am kommenden Montag zu, auch die Wahlärzte wollen mitstreiken – insgesamt sind das rund 15.000 Mediziner. Trotzdem: Wer am 16. Juni dringend einen Arzt braucht, wird auch einen finden. Denn die Spitalsambulanzen sind wegen der EURO sowieso personell besser ausgerüstet. Dorthin können Patienten ausweichen, mit Wartezeiten ist – wie in den Spitälern üblich – aber zu rechnen.

Ärzte in Bereitschaft
Doch auch die streikenden Mediziner lassen ihre Patienten nicht ganz im Stich: Der Ärztefunkdienst, der sonst nur nachts und am Wochenende besetzt ist, wird in Wien und den Ballungszentren den ganzen Tag zur Verfügung stehen. Unter der Telefonnummer 141 kann ein Arzt gerufen werden, der dann zum Patienten nach Hause kommt. Bei „echten“ Notfällen wie Herzinfarkt oder Unfall ist aber wie sonst auch der Notarzt (144) zuständig.

In den Bundesländern bzw. in den ländlichen Gebieten funktioniert die Notversorgung genauso wie an Wochenenden oder Feiertagen: Entweder über den Ärztenotfunk oder über einen flächendeckenden Bereitschaftsdienst der Ärzte.

E-Card-Boykott
Bei chronisch Kranken schließt die Ärztekammer auch nicht aus, dass der Arzt trotzdem eine Behandlung durchführt – also etwa eine alle drei Tage notwendige Spritze gibt und dann erst seine Praxis schließt. Für diesen Fall haben die Ärzte aber vereinbart, das E-Card-System nicht einzuschalten. Denn der Hauptverband könnte sonst feststellen, wer sich eingeloggt hat – und dann behaupten, viele Mediziner hätten sich am Streik gar nicht beteiligt.

Weitere Proteste in Sicht. Falls die Regierung an umstrittenen Plänen wie den Einzelverträgen für Ärzte festhält, ist der Montag ohnehin nur ein kleiner Test: Denn ab 26. Juni wollen die Ärzte zwei Tage und ab 7. Juli gleich drei Tage durchgehend streiken.

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