Laut Tiroler Experten

Mischimpfung auch bei Krebs vielversprechend

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Klinische Testphase soll zeitnah beginnen - Stoffe befinden sich in "fortschrittlicher präklinischer bzw. klinischer Entwicklung".  

Einem Team um den Krebsexperten Guido Wollmann von der Medizinischen Universität Innsbruck ist es gelungen, die Vorteile einer kombinierten Tumorimpfung zu beleuchten. Die Ergebnisse wurden am Dienstag in einem renommierten Fachjournal veröffentlicht. Eine klinische Testphase der Mischimpfung soll zeitnah starten, wurde Wollmann in einer Aussendung zitiert. Die Stoffe befänden sich in "fortschrittlicher präklinischer bzw. klinischer Entwicklung".

Bion-Tech-Partner

Die gemeinsame Studie mit der Med-Uni Wien und Biotech-Partnern aus der pharmazeutischen Industrie lief über vier Jahre. Experten testeten die Wirkweise der Kombinationsimpfung in vier verschiedenen Tumormodellen, die jeweils unterschiedliche Tumorarten beim Menschen repräsentierten. Dabei stellte sich heraus, dass die günstigste Kombination in einer Erstimpfung (Primer) mit der Proteinplattform KISIMA und der Auffrischung (Booster) mit einer Virusvektor-Impfung besteht. "Unsere Studie hat wissenschaftliche Grundlagen gesetzt, welche die Vorteile der heterologen Vakzin-Kombination aufzeigen und das mit zwei Plattformen, die sich schon in fortgeschrittener präklinischer bzw. klinischer Entwicklung befinden", beschrieb Wollmann, der das Christian-Doppler-Forschungslabors für Virale Immuntherapie gegen Krebs am Institut für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck leitet, den aktuellen Forschungsstand.

Gedächtnis-Funktion

Im Wesentlichen konnten durch die Mischimpfung drei positive Effekte erzielt werden, hieß es. Zunächst verzeichneten die Forscher deutlich potentere T-Zellen. Diese hätten etwa wesentlich mehr Zytokine und weitere Substanzen zur Tumorabtötung freigesetzt und sich zu langlebigeren Zellen mit Gedächtnisfunktion entwickelt. Ferner komme es durch die Injektion des Virusvektor-Vakzins zu einer Infektion im Inneren des Tumors. Das Immunsystem nehme das Virus als Pathogen wahr, erläuterte Wollmann: "Tumore haben tendenziell ein immunhemmendes Umfeld. Die Virusinfektion öffnet die Tore zum Tumor". Drittens habe sich am Modell eines Tumors, der von vornherein bisher nicht auf die Immuntherapie ansprach, gezeigt, dass die Effekte der Mischimpfung durch die zusätzliche Gabe einer speziellen Immuntherapie verstärkt werden können.
 

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