21 Verletzte

Feuerteufel legt 9 Brände in St. Pölten

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Keller und zahlreiche Container in Flammen: Feuerwehr ganze Nacht im Einsatz.

Eine Brandserie hat in der Nacht auf Dienstag die Feuerwehren in St. Pölten auf Trab und in Atem gehalten. Binnen weniger Stunden brannte es nicht nur in einem Mehrparteienhaus in der Schwammelstraße, aus dem Bewohner gerettet werden mussten. Auch mehrere Papiercontainer standen in der Landeshauptstadt in Flammen. Offensichtlich war ein Feuerteufel am Werk.

Den ersten Einsatz im Zusammenhang mit der Brandserie gab es am Montag gegen 18.30 Uhr, berichtete Roman Lang von der FF St. Pölten-Stadt. Der letzte wurde am Dienstag gegen 5.30 Uhr verzeichnet. Das Landeskriminalamt Niederösterreich hat Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen.

In der Schwammelstraße brannte es der Polizei zufolge gegen 20.00 Uhr im Bereich zwischen Keller und Erdgeschoß des Objektes. 21 Personen wurden in der Folge ins Landesklinikum St. Pölten eingeliefert, unter ihnen zwölf Kinder, von denen laut Feuerwehr wiederum zwei Babys waren. 40 Mann der FF St. Pölten-Stadt und -Viehofen standen u.a. auch mit fünf Atemschutztrupps im Löscheinsatz. Der Landeskliniken-Holding zufolge blieben zwei Kinder über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus. Ihre Entlassung war noch für den Dienstag vorgesehen.

Der Brand in der Schwammelstraße hatte starke Rauchentwicklung zur Folge. Die Helfer setzten auch Fluchthauben ein, um Bewohner ins Freie zu bringen.

Laut Feuerwehrsprecher Lang war bereits gegen 18.30 Uhr ein Container in der Waldsiedlung in Spratzern in Brand gestanden. Um 19.50 Uhr gab es aus dem selben Grund einen Einsatz in der Tullner Bahnstraße. Auf der Anfahrt in die Schwammelstraße wurde ein Containerbrand in der Zehengruberstraße festgestellt. Um 22.50 Uhr standen laut Lang drei Behälter in der Maria Theresien- Straße 26 und 32 in Flammen, kurz darauf brannten je ein weiterer in der Gabelsbergerstraße und in der Lederergasse.

Die Serie setzte sich um 1.20 Uhr fort. In der Jörger- und in der Schindlerstraße in Wagram brannten Container jeweils unmittelbar bei Hauseingängen, was Lang als "nicht ungefährlich" bezeichnete. Schließlich gab es noch gegen 5.30 Uhr einen Einsatz in der Handel Mazetti-Straße. "Seither ist Ruhe", so der Feuerwehrsprecher am Dienstag in der Früh.

Es sei in allen Fällen "mit hoher Wahrscheinlichkeit" von Brandstiftung auszugehen, hieß es bei der Sicherheitsdirektion. Die Erhebungen gingen in diese Richtung. Die Polizei sprach von neun Brandorten.

Trotz der zahlreichen Einsätze in der Landeshauptstadt selbst entsandte die FF St. Pölten-Stadt laut Lang sogar noch ein Fahrzeug nach Tradigistgegend in der Gemeinde Kirchberg a.d. Pielach (Bezirk St. Pölten). Dort stand in den späten Montagabendstunden ein Stall-und Scheunengebäude in Brand.

Die jüngste Brandserie in St. Pölten hat Erinnerungen an das Jahr 2000 wach werden lassen. Vor bald zwölf Jahren war - ab Mitte Juni - 23 Mal Feuer gelegt worden. Vor allem Müllcontainer wurden angezündet. Mitte November wurde ein damals 20-Jähriger als Tatverdächtiger festgenommen, der sich bei den Einvernahmen geständig zeigte.

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