Naturspektaktel

Im Waldviertel sind die Elche los

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Die Kult-Tiere gibt es in freier Wildbahn nun in Österreich. Ein Augenzeugen-Bericht.

"Beim ersten Hinsehen dachte ich, dass zwei Pferde auf der Wiese stehen. Doch schon beim zweiten Blick wurde mir klar: Das sind Elche.“ Die Gmündnerin Petra Poiss (40) hatte dieser Tage eine Begegnung der besonderen Art. „Gegen 7 Uhr früh habe ich ein Geräusch gehört und aus dem Fenster gesehen“, so Poiss im Gespräch mit ÖSTERREICH. Und: „Auf einmal standen da auf der Wiese ein großer und ein kleiner Elch, nur 100 Meter von meinem Haus entfernt.“

Die 40-Jährige traute ihren Augen nicht und trommelte sofort die ganze Familie ­zusammen. Poiss: „Meiner Tochter hab ich nur nachgerufen: Nimm den Fotoapparat mit!“ Der 15-jährigen ­Bianca gelang es schließlich, den tierischen Moment einzufangen. Mama Elch und Baby Elch, zwar fotogen, aber scheu, schreckten sich und trabten in den angrenzenden Wald. Seither halten sich die Tiere gut versteckt.

Schon vier Elchsichtungen in diesem Jahr im Waldviertel
„So etwas passiert nicht alle Tage“, weiß Poiss. Im Waldviertel selbst haben sich die Paarhufer jedoch schon öfters blicken lassen. Erst Mitte August stapften zwei offensichtlich verliebte Wiederkäuer durch die Wälder von Krems – also insgesamt schon vier Elche, die das Waldviertel „unsicher“ machen. Dass sie im Alpenland bleiben könnten, ist aber unwahrscheinlich: Dazu fehlt ihnen hier ihre gewohnte großflächige, wasserdurchzogene Landschaft.

„Wahrscheinlich kommen die Tiere aus Tschechien“
„In Randgegenden Österreichs, besonders im oberen Waldviertel, kann es schon einmal zu einer Elchsichtung kommen“, weiß Friedrich Ganster, Bundesobmann des Verbandes der österreichischen Förster. „Wahrscheinlich kommen die Tiere aus Tschechien und werden Österreich in den kommenden Tagen von selbst wieder verlassen“, so der Experte.
 

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