Die Statistik Austria registriert einen dramatischen Anstieg bei tödlichen Unfällen mit Radfahrern und Fußgängern im Straßenverkehr.
Von Jänner bis September dieses Jahres sind 44 Radler gestorben, im Vorjahr waren es im entsprechenden Zeitraum um elf Opfer, bzw. 33 Prozent weniger. Dieser Wert lag zuletzt im Vergleichszeitraum 2004 höher.
Radeln in NÖ besonders gefährlich
Der Großteil der
verunglückten Radfahrer entfiel mit 70 Prozent auf die Bundesländer
Niederösterreich (14 Tote). In Oberösterreich waren zehn und in Salzburg
sieben Opfer zu beklagen. Auch bei den Schwächsten im Straßenverkehr, den
Fußgängern, gab es laut Statistik mit 71 Verkehrstoten einen deutlichen
Anstieg der Opferzahl (plus 16,4 Prozent).
Zahl der Verkehrstoten nach Art der Beteiligung - Jänner bis Sept. Veränderung (jeweils vorl. Ergebnisse) 2007/2008
|
2006 |
2007 |
2008 |
Insgesamt |
526 |
527 |
509 -18 |
Fahrrad |
39 |
33 |
44 +11 |
Fußgänger |
63 |
61 |
71 +10 |
Moped |
32 |
22 |
20 -2 |
Motorrad |
79 |
92 |
88 -4 |
Pkw |
270 |
289 |
261 -28 |
"Entspricht statistischer Schwankungsbreite"
Für das
Kuratorium für Verkehrssicherheit sind diese Zahlen kein besonderer Grund
zur Beunruhigung: "Das entspricht der statistischen Schwankungsbreite,
besonders da die Zahl der verletzten Radfahrer heuer rückläufig ist",
erläuterte Klaus Robatsch, KfV-Leiter der Region Ost. Zudem sei man wie auch
bei den Motorradfahrern stark vom Wetter abhängig - scheint die Sonne,
schwingen sich mehr Menschen auf das Zweirad.
Sicherheits-Hinweise
Das Risiko, mit dem Drahtesel zu
verunglücken, kann mit einfachen Maßnahmen stark gesenkt werden, betonte der
ÖAMTC. "Radler sollten neben der gesetzlich vorgeschriebenen
Beleuchtung und den Reflektoren am Fahrrad auch zusätzlich an der Kleidung
und am Radhelm Reflektoren anbringen", meint Willy Matzke. Ab Einbruch
der Dämmerung empfiehlt der Fachmann, zusätzlich eine Warnweste zu tragen.
Tagsüber erhöht "Licht am Tag" auch bei Radfahrern die
Sichtbarkeit.
"Die Gefahr, von anderen Verkehrsteilnehmern nicht oder zu spät wahrgenommen zu werden, erhöht sich, wenn Radler sich vor Kreuzungen an stehenden Autos vorbeischlängeln. Dadurch 'verschwinden' sie im toten Winkel, was bei einem nachfolgenden Abbiegemanöver fatale Folgen haben kann", verwies Matzke auf die schweren Unfälle zwischen Lkw und Radfahrern. Pedalritter sollten sich daher nach Möglichkeit mit deutlichem Abstand vor oder hinter einem Lastwagen einreihen, aber niemals direkt daneben.
Eine weitere Gefahr ortet der Touringclub bei ungeregelten Radfahrüberfahrten. Diese dürfen laut Gesetz von Pedalrittern mit maximal zehn km/h und nicht unmittelbar vor einem herannahenden Fahrzeug und für dessen Lenker überraschend befahren werden.