Prozess

Mord in Wimpassing: 20 Jahre Haft

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Ein Pensionist erschoss im Vorjahr einen 58-Jährigen mit einer Bockflinte und trennte ihm anschließend den Penis ab. Das Motiv war Eifersucht.

20 Jahre Haft und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher: So lautet das Urteil in einem Mordprozess in Wiener Neustadt vom Freitag gegen einen 77-Jährigen. Der Türke soll am 10. Oktober 2007 in Wimpassing (Bezirk Neunkirchen) einen 58-Jährigen erschossen zu haben. Nach der Tat habe der Pensionist dem Landsmann mit einem Messer den Penis abgetrennt. Der Schuldspruch ist nicht rechtskräftig.

Die Geschworenen sprachen den 77-Jährigen des Mordes und der Störung der Totenruhe einstimmig schuldig. Der Türke stritt die Tat schon am ersten Verhandlungstag am 23. April nicht ab und zeigte auch am Freitag keine Reue.

Zu beurteilen galt es für die Laienrichter zudem, ob der Pensionist zum Zeitpunkt des Verbrechens unzurechnungsfähig war. Dies wurde von sämtlichen Geschworenen verneint.

Der 77-Jährige habe am 10. Oktober 2007 aus einer Bockflinte einmal auf seinen Kontrahenten gefeuert, nachdem er dem Opfer an einer Bushaltestelle aufgelauert habe. In der Folge wurde dem 58-Jährigen mit einem Küchenmesser der Penis abgetrennt und auf den Kopf gelegt.

Der 58-Jährige sei auf dem Heimweg von seinem Arbeitsplatz gewesen, als es zu dem Verbrechen kam. Der Türke wurde im Rücken-bzw. Schulterbereich getroffen. Nach der Bluttat flüchtete der 77-Jährige zunächst in ein Wohnhaus. In der Zwischenzeit alarmierten Zeugen die Polizei. Die Exekutivbeamten umstellten wenig später das Gebäude und bereiteten sich auf einen Einsatz vor. Kurz darauf kam der Angeklagte wieder auf die Straße und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Er habe den 58-Jährigen "nicht umsonst umgebracht", er habe seine Ehre wiederherstellen müssen, sagte der 77-Jährige. Vor 20 Jahren sei der heute 77-Jährige mit seiner 68-jährigen Ehefrau spazieren gegangen und habe dabei den Landsmann am Fenster gesehen. Dieser habe sich plötzlich seltsam geduckt. Lediglich ausgehend davon habe der Türke danach gedacht, das spätere Opfer hätte ein Verhältnis mit der Frau, wurde zum Motiv erläutert.

Der Intelligenzquotient des 77-Jährigen liege bei 70, so Gutachterin Sonja Padlesak. Dass der Türke nicht in der Lage sei, emotionale Konflikte entsprechend zu verarbeiten, hätte dazu geführt, dass er sich vor 20 Jahren in der "fixen Idee" verrannt hätte, seinen Nebenbuhler umzubringen. Aufgrund der verletzten Ehre, fügte die Psychologin hinzu.

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