Wenn es nach dem Linzer Planungsstadtrat geht, geben wir unsere Post bald in Bibliotheken auf. Diese sollen als Ersatz zu den Postämtern dienen.
Kritik am drohenden "Kahlschlag" in der österreichischen Infrastruktur kommt in Oberösterreich sowohl von der SPÖ als auch von der ÖVP und den Grünen.
So verlangen Landeshauptmann Josef Pühringer und Landesrat Josef Stockinger (beide V) Klarheit für alle.
Nach Lösungen wird gesucht
Als Reaktion auf die
bevorstehenden Schließungen von Postämtern bringt Planungsstadtrat Klaus
Luger (S) den Vorschlag ein, die Linzer städtischen Bibliotheken die
Aufgaben der Postämter übernehmen zu lassen.
"Das ist eine Lösung, die im ländlichen Raum bereits praktiziert wird und durchaus funktioniert." Denn es könne - "bei allem Verständnis für notwendige Optimierungen innerhalb des Filialnetzes" - nicht sein, dass Postämter ohne Ersatz geschlossen werden, so Luger.
Konsequenzen gefordert
Landesrat Josef Ackerl von der SPÖ
verlangt von Willhelm Molterer als Eigentümervertreter der Republik,
nötigenfalls das Management auszutauschen. Denn für Massenschließungen
bräuchte man kein teures Management. Er sieht auch das Symbol der Postämter
als Sicherung der Lebensqualität im ländlichen Raum gefährdet.
Die Grünen kritisieren, dass die Schließung von 400 Postämtern ein untragbarer Anschlag auf das Leben der Österreicher sei. Sie sehen in dieser Causa den ersten „Elchtest“ Faymanns zu seiner Glaubwürdigkeit.