Giftgas-Alarm hat am Freitag ein Mann auf der Polizeiinspektion in Gmunden ausgelöst, der dort mit einem Plastikbehälter aufgetaucht war.
Auf dem verdächtigen Gegenstand fand sich der Aufdruck "Phosgen", ein für den Menschen tödliches Gas. Der Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma gab an, den Behälter am Betriebsareal gefunden zu haben. Die Inspektion samt naher Umgebung wurde evakuiert, bestätigte die Polizei der APA einen Medienbericht.
"Geringste Mengen reichen für eine tödliche Verletzung aus", erklärte Bundesheersprecher Pierre Kugelweis der APA am Sonntag. Das Tückische an dem Gemisch ist, dass es in der Lunge mit Wasser reagiert und Salzsäure entsteht. Damit würde ein Mensch innerlich verätzt, was einen qualvollen Tod bedeuten würde. Im Ersten Weltkrieg als Kampfmittel "Grünkreuz" im Einsatz (die Phosgen-Granaten waren mit einem grünen Kreuz gekennzeichnet), ist dieses Gas heute nur noch als Zwischenprodukt aus der Medikamenten- und Insektizidherstellung bekannt.
Bundesheer-Spezialisten nahmen Gegenstand mit
Eine Kommandantin samt fünf Spezialisten des ABC-Abwehrtrupps nahmen den möglicherweise gefährlichen Gegenstand mit und brachten diesen in die Tabsch-Kaserne in Korneuburg an einen sicheren Bereich. Dort werde nächste Woche dann geprüft, ob es sich um das gefürchtete Phosgen-Gas handle.