AK-Analyse

Gut vier von zehn Betrieben in OÖ beschäftigen keine über 60-Jährigen

Ab 2033 sollen Frauen auch erst mit 65 Jahren in Pension gehen können. 

. Gut vier von zehn Betrieben in Oberösterreich beschäftigen keine über 60-Jährigen. Die Forderung von Wirtschaftsvertretern nach einem späteren gesetzlichen Pensionsantrittsalter geht aus Sicht der AK Oberösterreich an der Realität vorbei. Schon jetzt ist es für ältere Arbeitnehmer äußerst schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden. Das liegt auch daran, dass zu wenige Unternehmen älteren Arbeitnehmer eine Chance geben. „Anstatt das Pensionsalter nach oben zu schrauben, müssen Unternehmen in die Pflicht genommen werden, ältere Menschen zu beschäftigen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Aktuelle Zahlen des AMS zeigen: In Oberösterreich waren 12.372 Menschen ab einem Alter von 50 Jahren im Oktober 2025 arbeitssuchend oder in Schulung. Das ist ein Anstieg von 7,7 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr.  Eine aktuelle Auswertung der AK Oberösterreich zeigt, dass rund 41 Prozent der Betriebe in Oberösterreich mit mehr als vier Mitarbeiter keine einzige Person über 60 Jahren eingestellt haben. Studien des AMS oder auch des Stellenportals Stepstone zeigen zudem, dass ältere Arbeitnehmer bei gleicher Qualifikation viel seltener eingestellt oder überhaupt zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden.

Zusätzlich ist das Risiko, arbeitslos zu werden, bei 60- bis 64-Jährigen im Vergleich zu anderen Altersgruppen am höchsten. Dabei liegt hier ein hohes Potenzial: Würde die Beschäftigungsquote der 60- bis 64-Jährigen von rund 32 Prozent im Jahr 2024 auf 60 Prozent steigen, entspräche das mehr als 31.000 zusätzlichen Arbeitskräften in Oberösterreich.

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