Selber Richter prüft konträre Verfahren

Skandal-Prinz Ernst August: Wirbel um Richter

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Zwei Verfahren: Einmal wird der Prinz als Beschuldigter und einmal als Opfer geführt.

OÖ. Alle warten auf die Hauptverhandlung in der Causa Ernst August von Hannover (66) am Landesgericht Wels. Laut Gerichtssprecherin Gerlinde Hellebrand prüft das Gericht derzeit noch die „Befangenheit und Ausgeschlossenheit“ des Richters, der mit beiden Hannover-Causen befasst ist. Erst danach könne ein Termin fixiert werden.

Beschuldigter. Fall 1: Ernst August von Hannover wird vorgeworfen in einem berauschten Zustand – und daher zurechnungsunfähig – einen Polizisten attackiert und verletzt zu haben, seinen Haushältern auf seinem Jagdschloss im Almtal mit einem „Schlägertrupp“ gedroht und eine Scheibe mit einem Verkehrsschild eingeschlagen zu haben. Angeklagt ist der 66-Jährige daher unter anderem wegen schwerer Körperverletzung.

Opfer. Fall 2: Ernst August zeigte seinerseits den Polizisten von Fall 1 und einen weiteren Beamten an. Er will bei der Amtshandlung von beiden misshandelt und verletzt worden sein. Fall 2 wurde Ende August 2020 eingestellt.

Die Staatsanwaltschaft begründete das damit, dass das Vorgehen der Polizisten mit der „Ausübung der Amts- und Dienstpflichten gerechtfertigt“ ist. Der Welfenprinz stellte aber einen Fortführungsantrag. Beide Fälle prüft derselbe Richter. Larissa Eckhardt

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