Endlich taut es. Erst jetzt werden die massiven Schäden in der Forstwirtschaft sichtbar.
Nur wenige Kilometer liegen zwischen dem Gemeindezentrum von Forchtenstein und dem von der Eiszeit betroffenen Ortsteil Rosalia. Die Zufahrt war auf burgenländischer wie niederösterreichischer Seite seit fünf Tagen gesperrt. Lebensmittel und Brennholz wurden von Soldaten und Florianis zugestellt, die Post musste warten – bis gestern.
Versorgung gesichert. Die 3.000-Seelen-Gemeinde zeigte sich am Freitag erleichtert über das einsetzende Tauwetter. „Von 150 auf der Rosalia lebenden Menschen mussten 80 oben ausharren. Sie wurden von den Einsatzkräften bestens versorgt“, berichtet Bürgermeisterin Friederike Reismüller (SPÖ).
Soldaten rücken an
Die ersten Versorgungsfahrten erledigte das Bundesheer. Im Assistenzeinsatz standen ein Bergepanzer sowie ein gepanzerter Lastwagen, wie sie in Bosnien eingesetzt werden. „Der Assistenzeinsatz war notwendig, weil Bäume splitterten und die Anfahrt über die kurvige Waldstrecke blockiert war“, erklärt Major Martin Jaindl den Auftrag für die acht Soldaten.
Kalte Stuben
Die Eingeschlossenen meisterten die angespannte Situation gelassen. Nachbarn von Josef Eidler, frisch zugezogene Wiener, bekamen am Freitag ihre erste Brennholzlieferung. „Zwischenzeitlich half ich ihnen aus“, so Eidler.
Dank
Ortschefin Reismüller bedankte sich bei allen Helfern und Einsatzkräften, vor allem bei der örtlichen Feuerwehr und dem Bundesheer für erbrachte Hilfsleistungen. Das schwere Bundesheergerät bleibt noch bis Montag auf der Rosalia, da möglicherweise Schneefall die Situation wieder rasch verschärfen könnte.
ÖSTERREICH: Herr Eidler, fünf Tage saßen Sie und Ihre Frau in der Eishölle fest?
Josef Eidler: Seit Sonntag, 21 Uhr.
ÖSTERREICH: Konnten Sie Ihr Haus heizen, hatten Sie Strom?
Eidler: Der Strom fiel oft aus. Geheizt haben wir mit dem Kachelofen.
ÖSTERREICH: Wie erging es Ihnen in der Eiszeit?
Eidler: Meine Frau Friederike hatte Glück. Als sie vor dem Haus Salz streute, krachte neben ihr eine Fichte in unsere Einfahrt.
ÖSTERREICH: Wie geht es jetzt weiter?
Eidler: Ich hoffe, dass die Straßensperre bald aufgehoben wird und Christian, mein Sohn, bald kommt.
(wef)