Mord in Ottakring

Opfer starb in seinen Armen

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Ein Kellner versuchte alles, um das Leben eines späteren Mordopfers zu retten.

Oguzhan Ö. (29) hatte am 1. Oktober Nachtdienst, als es gegen 2 Uhr zu einer Messerstecherei bei der U-Bahn-Station Thaliastraße kam. Der Serbe Nebojša K. (21) hatte einen laut Zeugen gezielten Stich in den Hals bekommen – drei Tatverdächtige sind in Haft – und verlor bei seiner Flucht vor den Angreifern sehr viel Blut. Nach etwa 100 Metern brach er genau vor dem Lokal zusammen, in dem Oguzhan Ö. arbeitet.

Der Fremde
„Mein Freund Ibrahim und ich haben sofort Decken geholt und sie gegen seine Wunde gedrückt, als wir merkten, dass ein Verletzter vorm Lokal ist. Er sprach nicht, seine Augen waren geöffnet und er sah mich an. Ich habe ihn gehalten und spürte, wie sein Herz raste. ‚Bitte entspann’ dich‘, habe ich gesagt. Er wurde plötzlich ganz blass, der Ausdruck in seinen Augen verschwand, dann schloss er sie. Ich glaube, er wusste zu diesem Zeitpunkt, dass er sterben wird. Wir übergaben ihn dann der Rettung. Ich stand danach unter Schock und hoffte, dass er es irgendwie schafft. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass er nicht überlebt hatte, da war ich fertig“, so der türkische Kellner gegenüber ÖSTERREICH, der dem Sterbenden kurz vor seinem Tod noch ein Gefühl von Menschlichkeit übermitteln konnte.
Larissa Eckhardt

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