Hilferuf aus U-Haft

Philipp ist nicht Täter, neue DNA-Spuren

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Philipp K. sitzt mit sieben Häftlingen in einer Zelle und liest Stefan Zweig. Seine Freunde sind sicher: "Da will ihm jemand etwas in die Schuhe schieben.“

"Er hat es nicht getan. Dafür halte ich meine Hand ins Feuer.“ Eva P. (Name von der Red. geändert) steigen die Tränen in die Augen, wenn sie daran denkt, warum ihr Schulfreund Philipp K. (22) in Untersuchungshaft sitzt. Warum sie sich nur durch eine Glasscheibe und ein abgehörtes Telefon mit dem zierlichen Burschen unterhalten darf. Und warum in einigen Monaten ein sehr, sehr grausiger Prozess auf Familie und Freunde des Studenten zukommen wird.

Ermittler haben keine Zweifel
Philipp soll seine Freundin Steffi P. (21) am 1. Juli in seiner Wohnung in der Hietzinger Auhofstraße mit mehr als 100 Messerstichen getötet, zerstückelt und verteilt auf zwei Müllsäcke in Mistkübel entsorgt haben. Für Philipp K. gilt die Unschuldsvermutung.

Für die Ermittler ein bombensicherer Fall. Für jene, die Philipp kennen, "eine Geschichte, bei der es noch viele Ungereimtheiten gibt. Da will ihm jemand etwas in die Schuhe schieben", erzählt sein langjähriger Freund Andreas, der in Wien ein erfolgreicher Unternehmer ist und deshalb anonym bleiben möchte.

Er liest Stefan Zweig
Beide Freunde beschreiben den 22-Jährigen als einen, "der gerne viel geredet hat, aber genauso gut zuhören konnte“. Die 20-jährige Studentin und der 31-jährige Unternehmer haben den Verdächtigen zweimal in U-Haft besucht.

"Man kann nur über absurde Dinge wie das Wetter reden. Über die Tat dürfen wir uns nicht unterhalten. Aber man hat sich immer auf ihn verlassen können. Und deshalb halten wir zu ihm. So wie viele andere aus seinem alten Freundeskreis.“

Der U-Häftling freut sich über Besuch, den er nur zweimal 30 Minuten pro Woche empfangen darf. Sonst liest er Stefan Zweig. "Es geht ihm schlecht“, weiß Andreas.

Wurde Philipp abgezockt?
Viele Gerüchte ranken sich um Philipp K. Theorien über einen Mit- oder sogar einen Haupttäter führen bis in die Wiener Unterwelt. Der Student habe für ein Escort-Service für betuchte Damen gearbeitet. Er hat sie in die Oper begleitet oder vom Flughafen abgeholt. Die Agentur habe Philipp abgezockt. Er verlor viel Geld. Das wollte er an einer Supermarkt-Kasse in der Nachbarschaft verdienen. "Er wollte neu anfangen, hat Geld für die teuren Kurse für die Aufnahmsprüfung auf der Medizin-Uni verdient und wollte seiner Mutter zeigen, dass er auf eigenen Beinen stehen kann. Warum soll so jemand einen Mord begehen?“, fragt sich Andreas.

Neue DNA-Spur
Und: In einem Handschuh am Tatort wurden fremde DNA-Spuren gefunden. Sie gehören weder Steffi noch Philipp.

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