Alle Insassen gerettet

Raftingboot auf Salzach gekentert

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Bei Eschenau (Gemeinde Taxenbach) im Salzburger Pinzgau ist am Freitag kurz nach 15.00 Uhr auf der Salzach ein Raftingboot in einer Stromschnelle gekentert.

Alle neun Insassen - vier Erwachsene, vier Kinder und ein Raftingguide - stürzten in den Fluss und trieben ab. Sie konnten sich alle schwimmend ans Ufer retten oder wurden aus dem Wasser geborgen. Der Unfall hatte einen Großeinsatz von Wasserrettung, Feuerwehr, Polizei und dem Roten Kreuz ausgelöst.

"Alle Rafter trugen Schwimmwesten, Helm und Neoprenanzug", sagte Markus Gewolf von der Wasserrettung zur APA. Bis auf kleinere Blessuren dürften die Teilnehmer der Tour - ersten Informationen zufolge Urlauber aus Italien und Deutschland - unverletzt davon gekommen sein. Die Salzach führt derzeit etwas mehr Wasser, bei weitem aber nicht mehr so viel Schlamm wie noch die vergangenen Tage.

Zu dem Unfall war es auf Höhe des Bahnhofs Eschenau gekommen. In einer Welle nach einer Sohlstufe stellte sich das Boot eines kommerziellen Anbieters quer, die Personen stürzten ins Wasser. "Bis auf den Guide haben sich alle zunächst am Boot festhalten können und sind dann nach und nach ans Ufer geschwommen", berichtete Gewolf. Einer der Rafter wurde von einem anderen Raftingboot aus einem Kehrwasser gerettet. Weil dies nicht sofort gemeldet werden konnte, galt der Mann darum noch kurze Zeit als vermisst.

80 Personen standen im Einsatz

Am Freitag standen rund 80 Personen im Einsatz, die Hälfte davon von der Wasserrettung. Aus Sicherheitsgründen wurde während der Bergung die teilweise neben dem Fluss verlaufende Westbahnstrecke gesperrt.

Die Wasserrettung hat nach mehreren schweren Raftingunfällen um die Jahrtausendwende einen eigenen Alarmplan entwickelt, um rasch helfen zu können. Der Abschnitt der Salzach zwischen Eschenau (Pinzgau) und Schwarzach (Pongau) bietet Wildwasser im mittleren Schwierigkeitsgrad und gilt bei Rafting-Unternehmen als beliebte Strecke. Am 7. Juni 1999 waren bei einem Raftingunfall kurz vor Lend allerdings ein Engländer und drei Iren gestorben, als ihr Boot in einer Sohlstufe kenterte.

Der letzte größere Einsatz liegt drei Jahre zurück: im August 2020 kenterten zwei von drei mit insgesamt 29 Personen besetzten Raftingbooten unweit der jetzigen Unfallstelle. Alle Beteiligten konnten bei einem Großeinsatz geborgen werden, zwei von ihnen erlitten Verletzungen.

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