Dealer wollten einer verdeckten Ermittlerin in Wals 7 Kilo Heroin verkaufen
„Ich war Zivildiener und hatte kein Geld“, sagte Vedran C. (20) am Montag vor Gericht: „Darum habe ich die Schmuggelfahrten gemacht.“ Fünfmal fuhr er in den Kosovo. Dort stopften Mitglieder der Drogenmafia den Tank seines Wagens mit Heroinpaketen voll.
Drogenboss lotste ihn
Danach lotste ihn ein kosovarischer
Drahtzieher via Handy an die jeweiligen Auslieferungsorte. „Einmal musste
ich nach Wien, zweimal nach Flensburg und einmal nach Süditalien“, erzählte
der Nachwuchsverbrecher: „Dort traf ich Vermittlungspersonen, die die Drogen
ausbauten.“ Für 21 kg Transport bekam er 8.000 Euro.
Heroin statt Haschisch
Außerdem heuerte Vedran C. den
Oberösterreicher Patrick S. (20) als Schmuggler an. „Ich dachte mir, ich
transportiere da 50 Gramm Haschisch, von Heroin habe ich nichts gewusst“,
erzählte dieser.
„Wollen sie uns für blöd verkaufen?“, ließ sich Staatsanwalt Mathias Haidinger nicht in die Irre führen: „Für so eine Menge Haschisch fährt niemand in den Kosovo.“ Insgesamt schmuggelte das Duo 30 Kilogramm Heroin mit einem Wert von mehr als zwei Millionen Euro.
Fingierter Deal
Das den beiden der Prozess gemacht werden
konnte, ist Polizei-Ermittler Christian Voggenberger zu verdanken: Er
fädelte einen fingierten Deal in Wals ein, bei dem seine Undercover–Kollegin
sieben Kilo Heroin um 110.000 Euro kaufen sollte. Dort klickten dann auch
für den drittangeklagten Kosovaren Gent R. (33) die Handschellen. Er sollte
das Geld in Empfang nehmen.
Urteile
R. wurde zu nichtrechtskräftigen drei Jahren und Vedran
C. (20) zu sechs Jahren unbedingter Haft verurteilt. Rechtskräftig ist das
Urteil von Patrick S.: dreieinhalb Jahre Haft.