Volksfest

Bier-Krach auf der Dult

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Paulaner-Vertreter finden Witze von Landeschefin Gabi Burgstaller und Harry Stadtvize Preuner gar nicht zum Lachen.

Wenn's ums Bier geht, hört sich der Spaß auf.
Oder fängt er genau dann an? Wie auch immer: Heuer wird auf der Dult zum ersten Mal seit 1924 neben der Salzburger Haus- und Hofmarke Stiegl auch Paulaner ausgeschenkt – nicht zur Freude aller.

Bierlaune
So machten die Salzburger Politiker um den Bieranstich der Bayern nicht nur einen großen Bogen, sondern beim Anstich des ersten Stiegl-Fasses auch Witze auf Kosten der Nachbarn. Landeschefin Gabi Burgstaller (SPÖ) kündigte an, man werde sich mit Salzburger Bier beim Oktoberfest revanchieren: „Wir schwören Rache.“

Und Stadtvize Harry Preuner (ÖVP) wagte es gar, an den Freiheitskampf gegen die Franzosen und die mit ihnen verbündeten Bayern im Jahr 1809 – also 200 Jahre vor dem Bieranstich – zu erinnern.

„Skandal“
Der Bayern-Fraktion blieb das Bier im Hals stecken: Das Wort „Skandal“ machte die Runde: „Der Bogen wurde überspannt. Ich lasse mir meine bayerischen Partner nicht vergraulen“, ärgert sich Rudi Schwaiger vom Paulaner-Importeur Kolarik & Leeb . Sogar in München wundere man sich über die Salzburger Politiker.

Festwirt Heinrich Haas erinnert an die vielen Salzburger, die ihr Geld in Bayern verdienen: „So etwas ist nicht schön. Wir sind schließlich eine EU.“

Duldung
Aus dem Büro Burgstallers heißt es, die Landeshauptfrau habe niemanden beleidigen wollen. Die Dult werde sicher wieder ein Erfolg – dieses Mal mit bayerischer Beteiligung. Auch Preuner betont, den humoristischen Bezug seiner Rede: „Dult kommt vom Dulden fremder Ware im Stadtgebiet. Dieses Mal dulden wir eben bayerisches Bier.“

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