Studium

Deutsche stürmen die Uni

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Um den Ansturm aus dem Ausland zu bewältigen, startet die Inskriptionsfrist heuer schon am 6. Juli

„Sollte sich die Termin-Vorverlegung bewähren, wird sie dauerhaft“, sagt Vizerektor Rudolf Mosler zu ÖSTERREICH. Um den bevorstehenden Ansturm aus dem Nachbarland bereits im Ansatz zu kontrollieren, können sich Studenten an der Universität Salzburg heuer schon ab 6. Juli für das kommende Wintersemester inskribieren. Bisher war das erst im September möglich.

Ungewissheit
Die Maßnahme ist notwendig, um für einen Ansturm deutscher Studenten gerüstet zu sein: „Wir wissen einfach nicht, wie sich der Wegfall der Studiengebühren bei uns auswirken wird.“ Durch den früheren Termin könnten zumindest kurzfristig noch Lehrveranstaltungen eingeschoben oder größere Räume organisiert werden.

Ansturm
Salzburg ist für die deutschen Nachbarn attraktiv: Seit Abschaffung der Studiengebühren sparen sich die Studenten im Vergleich zu Bayern bis zu 500 Euro pro Semester. Zudem gibt es hierzulande anders als in Deutschland kaum Zugangshürden.

1.500 Deutsche
Schon jetzt kommen rund 1.500 Studenten oder zwölf Prozent der 13.000 Studierenden aus Deutschland: „In der Psychologie sind es 70 Prozent, in der Kommunikationswissenschaft 50 Prozent der Erstsemestrigen“, so Mosler zu ÖSTERREICH. Hoch im Kurs stehen außerdem die chronisch überlaufenen Fächer Politik, Erziehungswissenschaften und Biologie.

Vortest
An der Kommunikationswissenschaft ist eine Studieneingangsphase mit zwei Vorlesungen geplant. Nur wer diese Prüfungen schafft, kann einen der 280 Studienplätze belegen. An der Psychologie gibt es weiterhin eine Aufnahmeprüfung. Zusätzlich war eine Österreicher-Quote für die 246 Plätze angedacht, die Bildungsministerium hat aber nicht genehmigt hat.

Professorenmangel
Einweiteres Problem: Es gibt viel zu wenig Lehrende für viel zu viele Studenten. „Am schlimmsten ist es bei den Erziehungswissenschaften: Auf 150 Studierende kommt dort nur eine Lehrperson“, beklagt Mosler. Gebe es nun einen weiteren Ansturm von Deutschen, dann „wird es echt problematisch“.

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