In Italien

Meistgesuchtes Betrügerpaar geschnappt

Teilen

Dem Paar wird Betrug, Veruntreuung und Geldwäsche mit einer Schadenssumme von mindestens 1,45 Mio. Euro vorgeworfen.

Das meistgesuchte Betrügerpaar Österreichs, ein Salzburger Anwalt und dessen Lebensgefährtin, ist am Donnerstag gegen 13.00 Uhr nach jahrelanger internationaler Fahndung in Italien - nahe Florenz - gefasst worden. Dem Paar wird Betrug, Veruntreuung und Geldwäsche mit einer Schadenssumme von mindestens 1,45 Millionen Euro vorgeworfen. Die beiden haben sich im Oktober 2001 ins Ausland abgesetzt. Das BK führte die Gesuchten unter den Most Wanted-Fahndungsfällen.

"Sichtlich überrascht"
Der flüchtige Salzburger Anwalt und seine Komplizin sind von der Guardia di Finanza unmittelbar vor ihrem Haus - einer Pension, die sie in einem Ort 25 Kilometer südlich von Florenz betrieben - angehalten und verhaftet worden. Die Beiden wollten gegen 13.00 Uhr zu einem Sparziergang aufbrechen. "Sie waren sichtlich überrascht", berichtete Oberstleutnant Helmut Reinmüller von der Zielfahndung des Bundeskriminalamtes (BK).

Vor zwei Wochen sei es mit Unterstützung der Guardia di Finanza gelungen, den Aufenthaltsort der beiden ausfindig zu machen. "Man habe die Pension für eine Woche überwachen lassen", sagte Reinmüller. Bilder des Paares hätten dann den endgültigen Beweis geliefert.

Am Abend - nach der ersten Einvernahme und Hausdurchsuchungen - sollen die Verdächtigen nach Florenz in Auslieferungshaft gebracht werden. Bereits in den kommenden zehn Tagen könnten die beiden Salzburger nach Österreich überstellt werden.

Aliasnamen
Bereits unmittelbar nach der Flucht des Paares im Oktober 2001 habe man eine heiße Spur nach Italien gehabt. Diese sei dann aber wieder wie eine Seifenblase zerplatzt. Ab diesem Zeitpunkt habe es keinen echten Ansatzpunkt zur Fahndung mehr gegeben, so Reinmüller. Erst 2003 sei der Fall wieder ins Rollen gekommen. Man habe Hunderte Spuren abgearbeitet. Die Frau führte unter ihrem eigenen Namen eine Pension. Ihr Lebensgefährte, der ehemalige Anwalt, hatte sich einen Aliasnamen zugelegt.

Dem ehemaligen Salzburger Anwalt wird vorgeworfen, Treuhandgelder von Klienten in Millionenhöhe missbräuchlich verwendet zu haben. Konkret geht es um eine Summe von 1,45 Millionen Euro. Seine Lebensgefährtin soll ihm dabei behilflich gewesen sein. Seit Ende Oktober 2001 galt der Mann als verschwunden. Kurze Zeit später tauchte auch seine Partnerin unter.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.