Riesiger Ansturm

15.000 bei Impfung gegen Schweinegrippe

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Die Impfzentren wurden am ersten Tag der Immunisierung überrannt - In dieser Gangart wird es wohl auch weitergehen.

Alleine in Wien wurden am Montag rund 6.000 Personen gegen die Schweinegrippe geimpft. In Linz wurden in den fast 40 Impfzentren mehr als 1.200 Personen gezählt. Auch Kärnten meldete insgesamt rund 1.000 Impfungen, in der Steiermark waren es laut ersten Hochrechnungen 2.000 Impfwillige.

Ansturm auf das Serum
In West-Österreich war die Impf-Bereitschaft besonders groß. Nach dem tragischen Tod einer 11-jährigen in Innsbruck und einem neuen kritischen Fall an der Uni-Klinik stürmten in Tirol und Vorarlberg Tausende zu den Hausärzten. Einzig in Niederösterreich war der Andrang überschaubar. Es waren im ganzen Bundesland nur zwei Impfstellen geöffnet, man registrierte rund 200 Schutz-Impfungen im Laufe des Tages.

Am Dienstag wird der Ansturm sicher nicht nachlassen. Das hat drei Gründe:

  • Zum einen öffnen viele Impf-Zentren erst am Dienstag. Beispiel Kärnten. Dort waren gestern von acht Stellen nur drei geöffnet, jetzt hingegen sind es vier.
  • Zudem gab es am Wochenende den Aufruf vonseiten der Behörden, „nicht gleich am Montag“ zur Impfung zu gehen. So sollte völliges Chaos vermieden werden.
  • Und: Viele Impfwillige standen am Montag vor langen Warteschlangen – und gingen murrend wieder nach Hause. Beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein im Gesundheitszentrum Süd in Wien-Favoriten herrschte großer Andrang. „Gleich um sieben Uhr früh war es am schlimmsten, wir kamen fast nicht mehr mit den Anmeldungen nach“, klagte eine Empfangsdame.

Nachmittags war der Unmut über zu wenige Stellen und Ärzte vor allem in kleineren Impfzentren groß.

Keine Chance - extra freigenommen
ÖSTERREICH-Leserin Ursula Bednarik beschwerte sich am Nachmittag über die Impfstelle Rößlergasse im 23. Bezirk: „Es ist nur eine Ärztin da, und die ist schon um 14 Uhr überlastet. Ich habe mir extra den Tag freigenommen, um mich mit meiner Tochter impfen zu lassen, man bekommt nur noch Nummern für nächste Woche. Man sagte mir, ich soll es einfach bei einem anderen Zentrum probieren.“

Auch in Linz in der Garnisonstraße war die Stimmung teilweise sehr gereizt. „Ich warte schon seit zwei Stunden“, erzählte etwa Andrea Manner mit Blick auf ihr grünes Kärtchen mit der Nummer 47. „Warum dauert das alles nur so lange“, wurde ein älterer Herr dann schon unwirsch.

Erste Kritik am Impf-System kommt jetzt von Experten. „Vor allem die Situation am Land mit teilweise wenigen Stellen könnte man verbessern“, so Ärztekammer-Chef Walter Dorner.

Quelle-Chef hat Schweinegrippe
Neben Dutzenden Neuerkrankungen am gestrigen Montag könnte auch die Meldung über das erste prominente Opfer den Ansturm noch vergrößern: Quelle-Österreich-Boss Wolfgang Binder hat sich mit H1N1 angesteckt.

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Bundespräsident Heinz Fischer ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich in den Arm pieksen.

Nach dem großen Andrang stellt sich die Frage - wird der Impfstoff bald knapp?

Seit Montag ist die H1N1-Impfung für jedermann zugänglich. Angesichts der sich häufenden Krankheitsfälle war der Andrang auf die Impfzentren entsprechend groß.

Schlange stehen für die Impfung.

Nur ein kleiner Pieks und dann ist alles vorbei - vorläufig - denn in drei Wochen heißt es wiederkommen und sich den zweiten Teil der Impfung abholen. Erst dann ist man gegen den Virus geschützt.

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