Skandal-Quartier

SOS-Kinderdorf will Jugendliche aus Drasenhofen übernehmen

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Landeshauptfrau Mikl-Leitner zog am Freitag die Notbremse. 

Seit Wochenbeginn in einem Asyl-Quartier in Drasenhofen untergebrachte jugendliche Flüchtlinge sind am Freitagabend in andere Quartiere verlegt worden. Die etwa 15 Personen wurden nach Angaben der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach mit Kleinbussen abtransportiert. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft hatte die Unterkunft nach einem Lokalaugenschein als "nicht geeignet" bezeichnet.
 

Mikl-Leitner zieht Notbremse

"Klar ist, dass eine derartige Situation nicht mehr vorkommen darf", sagte indes Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) laut ORF Niederösterreich in Richtung Landesrat Gottfried Waldhäusl. Das freiheitliche Regierungsmitglied werde in der Regierungssitzung am Dienstag "eine ganz klare Erklärung dieser Situation abgeben müssen".
 
Wohin die Jugendlichen übersiedelt sind, wurde nicht bekannt. Drasenhofens Bürgermeister Reinhard Künzl (ÖVP) zeigte sich zufrieden. Er freue sich über die Entscheidung, sagte der Ortschef am Abend auf APA-Anfrage. Ängste in der Bevölkerung würden hintangehalten. In einem Gespräch am Nachmittag hatte er sich als "total unglücklich" mit dem Asyl-Quartier für auffällige minderjährige Flüchtlinge an der B7 in der Grenzgemeinde bezeichnet.
 

Angebot von SOS-Kidnerdorf

SOS-Kinderdorf bot am Samstag in einer Aussendung an, die Jugendlichen zu übernehmen.„Als Hilfs- und Kinderrechtsorganisation ist uns wichtig, dass jeder Jugendliche in Österreich die Betreuung bekommt, die er braucht", so die Hilfsorganisation. SOS-Kinderdorf bietet dazu Soforthilfe an. "Es ist höchste Zeit, die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Niederösterreich unter Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfe auf neue Beine zu stellen, damit haftähnliche Verwahrungen von Jugendlichen nicht mehr vorkommen", so Geschäftsführer Clemens Klingan, 
 
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