Mitarbeiter-Betrug

Millionenschaden für Versand

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Ein Angestellter eines großen Versandhauses und vier Druckerei-Mitarbeiter standen gestern wegen Untreue in Graz vor Gericht. Der Versandhaus-Mitarbeiter soll seinen Arbeitgeber um 1,2 Mio. Euro geschädigt haben.

Um satte 1,2 Millionen Euro Schaden durch Untreue ging es gestern bei einem Prozess am Straflandesgericht Graz. Hauptbeschuldigter war ein Steirer, mit ihm saßen vier Mitarbeiter von Kärntner und Salzburger Druckereien auf der Anklagebank. Gemeinsam soll das Quintett ein großes Versandhaus durch überhöhte Rechnungen, Scheinaufträge und Provisionen geschädigt zu haben.

Überhöhte Rechnungen akzeptiert
Für die Anklage ist klar, wer der Haupttäter ist: der Steirer Richard K., ein Angestellter des Versand-Giganten. K., so der Vorwurf von Staatsanwalt Johannes Winklhofer, „akzeptierte überhöhte und falsche Rechnungen“ von Druckereien in Kärnten und Salzburg oder gab diese sogar in Auftrag. Die Vorgangsweise: Ein Versand-Katalog wurde zu einem bestimmten Preis gedruckt, dann wurde noch eine Summe draufgeschlagen, die sich die Angeklagten unter einander aufgeteilt haben sollen.

Schaden von 1,22 Mio. Euro
Zwischen 2000 und 2007 entstand dem Versandhaus dadurch ein Schaden von 1,22 Millionen Euro. Richard K. soll davon rund 289.000 Euro, die anderen Beschuldigten insgesamt 933.000 Euro kassiert haben. Laut Anklage hat der Steirer zudem noch zu Unrecht Provisionen von den Druckereien kassiert .

Geld für Mitarbeiter
Der Steirer war vor Gericht zwar teilweise geständig, bestritt aber die Höhe des Schadens. Er habe einen Teil der Summe, die sein Arbeitgeber angeblich für die Druckkosten bezahlt hatte, einbehalten, aber das Geld sei für „Computer für die Mitarbeiter und so“ verwendet worden. „Glauben Sie, ich bin von einem anderen Stern? Bei einem Jahresbudget von mehreren Millionen wird kein Geld für einen Computer vorhanden sein?“, wunderte sich der Richter. „Doch, das war so“, beharrte der Angeklagte.

Kärntner gestehen
Die beiden Mitarbeiter einer Salzburger Druckerei beteuerten ihre Unschuld. Preisabsprachen habe es nie gegeben, Preise und Provisionen seien branchenüblich gewesen. Die angeklagten Kärntner gaben dagegen die Absprachen und Rechnungsfälschungen zu.

Da es von Seiten der Verteidiger zahlreiche Einwände gegen die Anklageschrift gab, wurde der Prozess vertagt. Frühestens in zwei bis drei Wochen wird es eine Fortsetzung geben.

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