In Tiroler Kaserne

Ex-Rekrut erschießt sich mit Sturmgewehr

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Ein Unbekannter überwältigte einen Wachsoldaten und tötete sich dann.

Ein 28-jähriger Tiroler ist in der Nacht auf Donnerstag in die Tiroler Pontlatz Kaserne in Landeck im Tiroler Oberland vermummt eingedrungen. Er überwältigte einen Wachsoldaten und beging anschließend im Wachlokal Selbstmord mit einem Sturmgewehr, erklärte ein Sprecher des Militärs am Donnerstag.

Aus vorerst noch ungeklärten Gründen kletterte der vermutlich verwirrte Mann gegen 22.30 Uhr über einen Zaun in die Kaserne, drang in das Wachlokal ein und griff einen Soldaten an. Dem Soldaten gelang es, das Wachlokal zu verlassen, die restliche Wache und den diensthabenden Offizier zu alarmieren. Während der Offizier die Polizei verständigte, wurde ein Feuerstoß und anschließend ein Schuss im Wachlokal gehört.

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(C) APA

Waffe aus Schrank geholt
Der Offizier sah den Mann im Wachlokal am Boden liegen und verständigte den Notarzt. Dieser stellte den Tod des Mannes fest. Er hatte sich mit einer Bundesheer-Waffe, einem Sturmgewehr 77, aus dem Waffenschrank im Wachlokal erschossen. "Der Mann war 2002 Rekrut in einer Kaserne in Innsbruck. Da er aus der Region stammte, wird er einen Nahbezug zur Pontlatz Kaserne gehabt haben", sagte Oskar Heel, stellvertretender Militärkommandanten des Militärkommandos Tirol.

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Mit solch einem Sturmgewehr 77 erschoss sich der Ex-Rekrut / (C) Bundesheer

Keine weiteren Personen wurden verletzt. Über die Hintergründe der Tat war vorerst nichts bekannt. Der 28-Jährige hat einen Abschiedsbrief hinterlassen. Eine Untersuchungskommission wurde eingesetzt. Die Wachsoldaten wurden von einem Kriseninterventionsteam und von Heerespsychologen betreut.

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