Killer von Lucile & Carolin:

Verdacht auf vier weitere Frauenmorde

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Die Polizei prüft, ob der mutmaßliche Killer von Lucile schon früher gemordet hat.

Schrecklicher Verdacht gegen den mutmaßlichen Mörder von Lucile: Der 40-jährige rumänische Lkw-Fahrer Catalin C., der die 20-jährige Studentin im Jänner 2014 in Kufstein missbraucht und erschlagen haben soll, könnte neben dem weiteren Mord an der deutschen Joggerin Carolin G. (27) noch vier Frauen getötet haben. Die Polizei in Rumänien prüft jetzt ungeklärte Tötungsdelikte aus den Jahren 2000 bis 2004.

Alle Verbrechen wurden nahe der rumänischen Stadt Vaslui verübt, in der Catalin C. wohnte, bevor er mit seiner Frau und drei Kindern ins deutsche Baden-Württemberg übersiedelte. Hier arbeitete er in den vergangenen 19 Monaten als Lkw-Fernfahrer. Von hier aus soll er zu den Morden, die immer sonntags verübt wurden, aufgebrochen sein.

Todesumstände ähneln 
sich in allen Mordfällen

Die Ermittler konzentrieren sich vor allem auf den Mord an Mioarei M. Sie war im Mai 2004 als Anhalterin unterwegs, wurde nur 18 ­Kilometer von der Wohnadresse des mutmaßlichen Lucile-Killers vergewaltigt und erwürgt. „Die Todesumstände ähneln sehr denen in den Fällen Lucile und Carolin“, sagen die Ermittler. Die ­rumänische Polizei hat inzwischen die frühere Wohnung von Catalin C. untersucht, die Auswertungen der Spuren laufen.

Der Verdächtige ist inzwischen weiter einvernommen worden. Er bestreitet die Taten, doch die Indizien sind erdrückend. An beiden Frauenleichen wurde seine DNA nachgewiesen. Das Tatwerkzeug im Fall Lucile, eine Hubstange, gehört zu einem Lkw der Marke Iveco, wie ihn der Rumäne gefahren hat. Sein Handy war an einem Tatort eingeloggt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Tiroler Polizei kontert Kritik an den Ermittlungen

Die Kritik einer deutschen Zeitung an der Arbeit des LKA im Fall Lucile war vernichtend: Die Tatwaffe sei nicht zugeordnet, die Daten aus dem Lkw-Mautsystem nicht ausgewertet worden. Unterm Strich: Der Mord hätte früher aufgeklärt, das zweite Verbrechen verhindert werden können. „Aus der Luft gegriffen“, nennt LKA-Chef Walter Pupp die Vorwürfe. Und die deutsche Polizei lobt die Kollegen. Die hätten die Tatwaffe überhaupt erst entdeckt und so entscheidend zur Klärung beider Morde beigetragen.

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