Flinkes Tierchen

Als Geister-Elch: "Emil" wollte auf die Autobahn A22

Ein Elch ist im Weinviertel unterwegs. Das Tier ist im Bezirk Korneuburg - in Gehrichtung Wien - gesichtet worden. Dabei ist es sogar zu Verkehrsunterbrechungen gekommen, die Polizei begleitet "Emil" aus Sicherheitsgründen, jeder fotografiert und filmt ihn.

NÖ, Wien. Der Hype um Elch "Emil" wird immer größer, seine Wanderung durch Niederösterreich erstaunt Zeugen, die ihre Beobachtungen hochladen, ebenso wie das ganze Netz. Emil dürfte aus Polen stammen und bei der Suche nach einem eigenen Revier über Tschechien zu uns gewandert sein.

Wollte auf A22

Als "Geisterfahrer“ versuchte Emil über die Auffahrt Korneuburg Ost der Polizei zu entwischen und auf die A22 zu kommen – mitten im laufenden Verkehr. Beamte sperrten kurzzeitig die Fahrbahn, bis der Elch wieder kehrt machte und verschwand. 

Social Media Star

Wie sehr das umherirrende Jungtier bereits zum Social-Media-Star geworden ist, zeigt zum Beispiel dieser Post aus Korneuburg: "Ich steh heute Nachmittag im Garten meiner Schwiegermutter in Korneuburg und sehe plötzlich Emil, den jungen "tschechischen" Elch, vorbeilaufen... ❤️ Ich hoffe, er bleibt sicher und findet bald einen (Au?)Wald abseits der Siedlungen. ???????????? Er ist unglaublich süß!!" 

 

"Emil" ist kein Unbekannter: Normalerweise bzw. in den vergangenen Jahren wandert(e) er von Tschechien in südwestliche Richtung. Naturforscher vermuten, dass er eigentlich auf dem Weg in den Böhmerwald im Grenzgebiet Mühlviertel, Bayern und Tschechien war – auf der Suche nach einem neuen Revier oder einer Partnerin - und sich schlicht verirrt hat. Momentan ist er geradezu auf dem Weg nach Wien.

Die Sicherheitsdirektion bittet alle Zeugen, Passanten und Autofahrer händeringend, dem Elch bei seiner Wanderschaft nicht zu nahe zu kommen, beim Filmen aufdringlich zu sein oder ihn gar mit dem Auto zu verfolgen, was ihn in Panik versetzen könnte. BH und Bezirksjäger sind bereits involviert, wobei alles dafür getan wird, "Emil" in freier Wildbahn - und sei sie aus Asphalt und Beton - zu belassen und ihm nichts anzutun (etwa ihn zu betäuben, um ihn danach wegzutransportieren). Wie die Behörden reagieren werden, wenn "Emil" Großstadtgebiet durchstreift, ist eine andere Frage.

Vorsicht für Autofahrer geboten

Elch Emil
© Armand Colar

Laut NÖN war Emil aus dem Kreuttal gekommen. Lang hielt sich der Besucher aus dem hohen Norden allerdings nicht in Würnitz auf. Laut Anrainern trabte er über Felder in Richtung Mollmannsdorf.

Autofahrer sollten jedenfalls besondere Vorsicht walten lassen. Den NÖN-Archiven zufolge war es auf der S3 bei Göllersdorf 1999 zu einem Zusammenstoß mit einem Elch gekommen. Eine Lenkerin aus Unterretzbach kollidierte mit dem Tier. Es handelte sich damals um einen jungen Elch mit rund 200 Kilo, weshalb der Unfall für die Lenkerin glimpflich ausging. Ausgewachsene Tiere können bis zu 800 Kilo schwer werden. Der Elch überlebte den Zusammenstoß damals nicht.

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