Wien

Banker zweigte Geld von Kundenkonten ab

Teilen

Schaden von 140.000 Euro - Mann zu 2 Jahren bedingt verurteilt.

Um "lästige" Klienten zu beschwichtigen, die sich schlecht beraten fühlten und ständig über Kursverluste beschwerten, soll ein Bankangestellter auf fremde Kundengelder zugegriffen und einen Schaden von insgesamt rund 140.000 Euro angerichtet haben. Am Mittwoch wurde er dafür am Wiener Landesgericht von Richter Wilhelm Mende nicht rechtskräftig zu 24 Monaten, bedingt auf drei Jahre, verurteilt.

Begonnen hatte alles damit, dass sich langjährige Kunden beim 43-Jährigen darüber beschwerten, dass sie durch Kursverluste Einbußen hinnehmen mussten. Diese waren derart bestimmend und aufdringlich, dass sich der Angeklagte aufgrund "fehlender Kommunikationsfähigkeit" nicht mehr zu helfen wusste. Er behob insgesamt 70.000 Euro von zwei fremden Konten und beschwichtigte damit im Laufe der Zeit die "lästigen" Klienten.

Danach kam er offenbar auf den Geschmack und bediente sich bei der selben Quelle mit der selben Summe. Dieses Geld wurde für die Renovierung eines Hauses in Bosnien verwendet, das seiner Mutter gehört. Die Manipulationen erstreckten sich über einen Zeitraum von 2005 bis 2012, bis eine der Geschädigten einen neuen Vermögensbetreuer außerhalb der Bank bekam, dem diverse Überweisungen seltsam vorkamen. Bereits da war der - mittlerweile ehemalige - Banker geständig. Er hat fast den gesamten Schadensbetrag, teils auf einem Treuhandkonto, zur Wiedergutmachung aufbringen können. Der Angeklagte nahm das Urteil wegen gewerbsmäßigen Diebstahls an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, weshalb es vorerst nicht rechtskräftig ist.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.