Falsche Ärztinnen entstellten Frauen

Opfer der Klinik: "Man hat mir Schweigegeld geboten"

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Der Wunsch nach dem perfekten Aussehen endete für acht Frauen im Desaster. 

Beauty-Eingriffe können verschandeln statt verschönern. So auch in einer "Schönheitsklinik" gleich hinter dem Stephansdom im noblen 1. Wiener Gemeindebezirk.

Die Inhaberin und ihre Verwandte -beide um die 40 Jahre und aus Deutschland -gaben sich als Schönheitschirurginnen aus. Das Duo führte in der Singerstraße ohne Ausbildung und Zulassung Beauty-Behandlungen mittels Injektionen durch. Dabei kamen auch nicht zugelassene Substanzen zum Einsatz. Insgesamt acht Frauen verunstalteten die beiden. Die Kundinnen klagten über schwerwiegende Hämatome und andere Verletzungen.

Betrug. Die Fake-Ärztin war laut Polizei Geschäftsführerin weiterer Unternehmen, wobei die Frau in betrügerischer Absicht Ausländer zu Investitionen verleitet haben soll, um in Österreich leichter an einen Aufenthaltstitel zu kommen. Mit diesen angebotenen Dienstleistungen soll ein Schaden von 800.000 Euro verursacht worden sein.

Die Polizei, die gegen die Deutsche wegen Kurpfuscherei, fahrlässiger Körperverletzung, schweren gewerbsmäßigen Betruges, Untreue und Sozialversicherungsbetrugs ermittelt, führte am Dienstag eine Razzia durch und stellte mehrere elektronische Datenträger sowie Geld sicher. Die Chefin wurde festgenommen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es mehr Opfer gibt. Betroffene werden ersucht, sich bei der Polizei zu melden. Hinweise (auch anonym) werden unter 01 31310 33800 entgegengenommen. 

Junge Frau erlebte den Horror in Wiener City

Eine Wienerin beschreibt anonym in STYLE UP YOUR LIFE die Behandlung bei den falschen Beauty-Docs. "Die Klinik wirbt mit günstigen Aktionen", die Frau gönnte sich ab Dezember Treatments. Sie wünschte sich Botox gegen Falten, vor Ort wurde ihr ein anderes Mittel eingeredet. "Kurz drauf fing mein Augenlid an zu hängen", sagt die junge Frau. Als sie sich wegen der Probleme beschwert, will die Klinik ihr die Kosten rückerstatten. Im Gegenzug musste die Frau eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. 

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