Heute steht der Ex von Michi Dorfmeister als mutmaßlicher Großbetrüger vor Gericht.
Die Anklageschrift ist gerade einmal sechs Seiten lang. Der Inhalt aber kann für Andreas P. (47) eine zehnjährige Haftstrafe nach sich ziehen und ist für dessen ehemalige Lebensgefährtin, die Skilegende Michaela Dorfmeister (44), ein schwerer Schlag. Die erhobenen Vorwürfe gegen den gelernten Maschinenschlosser waren die Gründe für die Trennung des prominenten Paares.
Andreas P. wird in St. Pölten ab dem heutigen Mittwoch gewerbsmäßig schwerer Betrug vorgeworfen. Er soll mindestens zwölf Bekannte von ihm um 3,7 Millionen Euro erleichtert haben. Darunter Ex-ÖFB-Star Paul Scharner, der allein 1.020.000 Euro an den Dorfmeister-Ex gezahlt haben soll.
Betrügereien mit Scheingeschäften
Die Masche des Angeklagten, der von Top-Jurist Manfred Arbacher-Stöger (Kanzlei Rifaat) vertreten wird, war stets dieselbe: Durch den Verkauf gebrauchter Industriemaschinen ins Ausland versprach er seinen Geldgebern binnen kurzer Zeit hohe Renditen.
Tatsächlich aber trug Andreas P. die Millionen ins Casino. Laut Anklageschrift war der 47-Jährige spielsüchtig. Am Ende hatte er mehr als vier Millionen Euro Schulden und musste Ende März in Privatkonkurs gehen. Weil er dennoch weiter zockte und sich Geld von Fremden lieh, wurde der Angeklagte im Sommer wegen Wiederholungsgefahr in U-Haft gesteckt.
Andreas P. droht eine lange Haftstrafe. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
5 Millionen Euro verjubelt: Andreas P. gewann 2 Sechser im Lotto
Eigentlich war Andreas P. ein Glückspilz, wie es ihn in der österreichischen Lotto-Geschichte wohl kein zweites Mal gibt: Innerhalb von drei Jahren holte der mutmaßliche Betrüger gleich zweimal einen Lotto-Sechser. Durch seinen Gewinn 2010 in Höhe von 1,9 Millionen Euro konnte er einen Großteil seiner damaligen Spielschulden tilgen. Doch selbst der neuerliche Gewinn von 3,1 Millionen Euro im Jahr 2013 reichte nicht mehr aus, um die finanziellen Löcher zu stopfen. Nicht nur diese fünf Millionen Euro verzockte er, er häufte weitere vier Millionen Euro Schulden an. Die Spielsucht machte aus dem Glückspilz eine gescheiterte Existenz.
Anwalt: "Mein Mandant legt volles Geständnis ab"
ÖSTERREICH: Wird sich Ihr Mandant heute schuldig bekennen?
Arbacher: Ja, er wird ein vollumfängliches Geständnis ablegen.
ÖSTERREICH: Wie wird er seine Straftaten begründen?
Arbacher: Er wird sagen, dass ihn die Spielsucht so weit gebracht hat. Sie war stärker als sein Verstand, hat er einmal zu mir gesagt.
ÖSTERREICH: Wird sich diese Spielsucht Ihrer Meinung nach auf das zu erwartende Strafmaß auswirken?
Arbacher: Die Sucht ist natürlich kein Grund, um von Strafe abzusehen. Aber ich hoffe, dass das hohe Strafgericht diesen Umstand ins Urteil einfließen lassen wird.
ÖSTERREICH: Bereut Ihr Mandant seine Taten?
Arbacher: Ja, zutiefst. Vor allem, was er den Opfern und der Familie angetan hat. Eines Tages will er es wiedergutmachen.