65% Betroffen

Übergriffe in Wiener Clubs: Laut Umfrage klarer Handlungsbedarf

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65 Prozent berichteten über Diskriminierung oder Belästigung - Besucher und Personal befragt

In der Wiener Nachtgastronomie sind Übergriffe und Diskriminierungen offenbar keine Seltenheit. Das hat eine von der Vienna Club Commission (VCC) initiierte Umfrage ergeben. Das durchführende Forschungsinstitut Educult sah angesichts der Resultate Handlungsbedarf. Befragt zur Sicherheitssituation im Wiener Nachtleben wurden sowohl Gäste als auch Personen, die im Lokal- oder Veranstaltungskontext beschäftigt sind. Rund 2.200 Personen haben an der Online-Studie teilgenommen.

Das Sicherheitsgefühl bzw. das Erleben problematischer Situationen hängen laut einer Aussendung stark von Merkmalen wie Geschlecht, Hautfarbe oder sexueller Orientierung ab. 65 Prozent aller Befragten haben zumindest einmal persönlich eine Diskriminierung, Belästigung oder einen Übergriff erlebt. 25 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie regelmäßig bzw. gelegentlich davon betroffen sind.

Von allen teilnehmenden Personen haben mehr als drei Viertel laut Umfrage bereits eine sexualisierte Belästigung erfahren. Weitere häufige Diskriminierungen sind andere verbale und physische Übergriffe, Diebstähle, Einlassverweigerung, diskriminierende Ignoranz oder die unwissentliche Verabreichung von Betäubungsmitteln.

"Ich möchte mich stellvertretend für das gesamte VCC-Team bei allen Mitwirkenden bedanken, dass es diese Daten jetzt gibt. (...) Zum Thema Sicherheit im Wiener Nachtleben müssen wir uns bei der VCC - aber auch wir alle - die Frage stellen: Wie gehen wir in Zukunft damit um? Die Antwort ist: Wir dürfen nicht müde werden, die Strukturen - auch die eigenen - kritisch zu hinterfragen", betonte Martina Brunner von der Geschäftsführung der Vienna Club Commission.

Man müsse sich immer den Vorsatz vor Augen halten, das jeweilige Gegenüber auf Augenhöhe zu behandeln: "Vor allem im Club und auf Veranstaltungen, weil das für viele Personen Zufluchtsorte der Nacht sind, um dem Alltag zu entfliehen."

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