Ein traditionsreiches Haus zeigt, wie Fortschritt im Altbau funktioniert. Die Wiener Staatsoper erzeugt nun einen Teil ihres Stroms direkt am eigenen Dach. Die Verbindung von Kultur und Klimaschutz gelingt ohne Kompromisse beim Stadtbild.
Wo sonst Opernklänge durch das Haus wehen, fließt nun leise die Kraft der Sonne. Die Wiener Staatsoper hat ihr Dach in ein modernes Sonnenkraftwerk verwandelt. Wien Energie installierte auf 500 Quadratmetern exakt 260 spezielle Solarmodule. Diese liefern bis zu 100 Kilowatt Leistung und erzeugen damit genug Strom, um die Haustechnik, die Lüftung und die Gangbeleuchtung des Opernhauses mit sauberer Energie zu versorgen. Direktor Bogdan Roščić hebt die Symbolkraft hervor. "Die Wiener Staatsoper ist ein Haus mit großer Geschichte, muss aber auch einen klaren Blick in die Zukunft haben. Mit der Stromerzeugung am eigenen Dach setzen wir ein starkes Zeichen für die Vereinbarkeit von Kultur und Klimaschutz", sagt Roščić.
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Denkmalschutz bleibt erhalten
Sichtbar sind die Photovoltaik-Module ausschließlich aus der Vogelperspektive, Stadtbild und Denkmalschutz bleiben somit erhalten. "Denkmalgeschützte Häuser sind immer eine besondere Herausforderung, das kennen wir von unserer PV-Anlage am Rathaus", so Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Donnerstag. Verwendet wurden grüne Glas-Folien-Module, die sich farblich an das historische Kupferdach anpassen. Ihre Leichtbauweise schont die Statik des denkmalgeschützten Gebäudes. Auch bestehende Betriebsräume und Leitungswege wurden geschickt genutzt, um Eingriffe in die Substanz zu vermeiden. "Mitten in der Stadt und auf bestehenden Gebäuden ist beim Ausbau der Sonnenstromerzeugung Kreativität und Maßarbeit gefragt", betont Wien-Energie-Chef Michael Strebl.
Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) sieht in der neuen Anlage ein wichtiges Zeichen über die Grenzen des Kulturbetriebs hinaus. "Die Staatsoper setzt als Ort großer Kunst ein kraftvolles Zeichen für Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung und trägt Verantwortung für die Gesellschaft und die kommenden Generationen", so Figl
Massive Investitionen in Erneuerbaren-Energie
Wien Energie treibt den Ausbau erneuerbarer Energien mit Nachdruck voran. Wöchentlich entstehen neue Photovoltaikflächen in der Größe eines Fußballfeldes. Bis zum Jahr 2040 soll nicht nur jeder Haushalt, sondern auch der gesamte öffentliche Verkehr in Wien mit Strom aus Sonne, Wind und Wasser versorgt werden. Die Oper spielt ab sofort mit - im Takt einer klimafreundlichen Zukunft.