Stadträtin Sima gegen Ausweitung

Wilder Streit um Tempo 30 in ganz Wien

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Bezirke bauen 30er-Zonen gegen Widerstand der Verkehrsstadträtin aus.

Wien. Die ÖSTERREICH-Story, dass in Wien neben den Grünen immer mehr ExpertInnen für den massiven Ausbau von 30er-Zonen nach dem Vorbild des rot-grün regierten Paris sind, löst jetzt eine breite Debatte darüber aus, wie diese Öko- und Verkehrs­sicherheitsmaßnahme umgesetzt werden kann.

Denn ausgerechnet die einstige Umwelt- und heutige Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) steht massiv auf der Bremse: Das käme nicht infrage, da dadurch die Bims und Busse der Wiener Linien massiv eingebremst werden, was diese unattraktiv mache. Die einzige Unterstützung für Sima kommt ausgerechnet von der FPÖ, deren Verkehrssprecher Toni Mahdalik erklärt, dass „man nicht jeden Blödsinn der rot-grünen Pariser Stadtregierung nachmachen soll. Vor Schulen, Krankenhäusern und Kindergärten haben 30er-­Zonen Sinn, wenn diese endlich überprüft werden. Sonst nicht.“

Bezirke für 30er. Den Bezirken sind diese Kritikpunkte freilich herzlich egal. Die rote Wieden macht die Favoritenstraße zur 30er-Zone, die Thalia­straße im roten Ottakring wird ebenfalls zur ­Langsamfahr-Strecke.

Expertenstreit. Die ExpertInnen streiten indes: Der Verkehrsclub Österreich spricht sich für ein flächendeckendes Tempo 30 in ganz Wien aus, der ÖAMTC fürchtet, dass dadurch mehr Staus entstünden und das Kuratorium für Verkehrssicherheit befürwortet wegen sinkender Unfallzahlen Tempo 30, fordert aber, dass die bestehenden 30er-Zonen besser kontrolliert werden.

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