Kritik

Aufregung um intimen Schüler-Fragebogen

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ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon ortet einen „BIFIE-Skandal“, weil Schulkindern ein „intimer Fragebogen“ vorgelegt werden würde.

Neue Aufregung um das Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE): Nach der noch abgewehrten Klagedrohung des BIFIE gegen die VP-nahe Schülerunion wegen des PISA-Boykotts kommt nun eine Retourkutsche: ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon reagiert empört auf einen „persönlichen Fragebogen“ für rund 11.000  Schulkinder im Rahmen der seit 22. April laufenden Testung für die Bildungsstandards. Das BIFIE wolle auch Details aus dem persönlichen Hintergrund der Kinder wissen. Amon stützt sich in seiner Kritik auf Gedächtnisprotokolle von Schülern, wonach Fragen wie „Fühlst Du Dich von Deinen Eltern geliebt? oder „Wirst du von deinen Eltern geschlagen?“ gestellt werden würden. Brisant: Laut Amon soll der Fragebogen nicht anonym sein, sondern die Kinder müssten ihr Geburtsdatum und ihre Katalognummer, die ihnen in den Schulen zugeordnet ist, angeben.

„Völlig anonymer Test.“ Geht es nach BIFIE-Direktor Josef Lucyshyn könnte sich der ÖVP-Politiker gleich wieder beruhigen: Denn bei der nun laufenden Ist-Stand-Testung werde zwar ein persönlicher Fragebogen zu den Themen Migration/Gewalt vorgelegt, aber dabei würde es sich um „standardisierte Fragen“ handeln, die „selbstverständlich völlig anonym“ behandelt werden. Die Tester erfahren nur, ob es sich bei dem ausfüllenden Kind um einen Bub oder um ein Mädchen handelt.

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