Politik-Insider

ÖVP plant Wahlkampf

Teilen

In einem Geheimpapier empfiehlt Werbeguru Schober der ÖVP einen harten Wahlkampf.

ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner hat Y & R-Chef Luigi Schober beauftragt, seine Partei fit für den Wahlkampf zu machen. ÖSTERREICH wurden Auszüge zugespielt: Demnach hat der Werber eine Pro­blemanalyse für die ÖVP erstellt: Sie sei eine „generische Partei“. Ihr Image sei „verstaubt“, strahle „zu wenig frische Energie“ aus. Die ÖVP sei „distant, kalt, unemotional“.

Werber: ÖVP wirkt "kalt und unmenschlich"

„Leistungsdenken und Eigenverantwortung sind Teil der ÖVP-DNA“, analysiert der Werber. Er warnt: „Diese Begriffe haben aber eine kalte, unmenschliche Konnotation.“ Schober empfiehlt der ÖVP, „positiv zu emotionalisieren“.

In der Wahlkampfanalyse gibt der Werber, der 2006 Alfred Gusenbauer zum Sieg verholfen hatte, auch Tipps für den Umgang mit anderen Parteien:

  • Die SPÖ solle als „staatsgläubiger Bevormunder und Förderer einer Neidkultur“ dargestellt werden. Slogan-Vorschlag: „Rot will den Menschen verstaatlichen!“
  • Die Grünen seien „besserwisserische Regelfetischisten“. Slogan: „Grün sieht den Baum vor dem Menschen!“
  • Die FPÖ solle die ÖVP 
als „menschenverachtende Manipulierer“ brandmarken. Slogan: „Blau will einen isolierten, nationalistischen Staat!“
  • Die Neos seien „substanzlose Möchtegerns“: „Pink führt durch naive Ahnungslosigkeit ins Chaos!“

Tipps für Match ›Django‹ gegen Christian Kern

Und auch für die direkte Zweierkonfrontation zwischen Mitterlehner und SP-Kanzler Christian Kern hat Schober Tipps: „Mutmacher statt Angstmacher“ – so das vorgeschlagene Image für Mitterlehner. Und die SPÖ habe „Angst vor der Digitalisierung und will mit der Maschinensteuer dagegenhalten“, solle die Angriffslinie sein, während die ÖVP sich als modern darstellen solle: Sie „will die Digitalisierung als Chance sehen, wo neue Arbeitsplätze entstehen“.

Ob dieses Wahlkampfkonzept die Schwarzen aus dem Umfrage-Blues holt?

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.