Politik-Insider

Prölls VP-Kampf
 aus dem Krankenbett

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VP-Krisensitzung ab 7 Uhr früh. VP-Revolten gegen VP-General.

Ab 7 Uhr morgens galt Alarmstufe Rot in der VP-Spitze: Die Sunday Times hatte einen großen Enthüllungsbericht – samt belastendem Video – über VP-EU-Mandatar Ernst Strasser geplant. Josef Prölls Pressesprecher, Daniel Kapp, handelte umgehend im Sinne seines erkrankten Chefs: Via London ließ er sich über den brisanten Inhalt informieren.

Der Vizekanzler, er liegt seit Freitag wie berichtet mit einem Lungeninfarkt in der Uni-Klinik in Innsbruck, hatte bereits vergangene Woche intern erklärt: Wenn da noch "mehr in dem Korruptionsverdacht kommt, muss Strasser gehen".

Kaltenegger musste Strasser Rücktritt erklären
Im Namen von Pröll ließ Kapp denn auch gestern via OTS – noch bevor die APA die Enthüllungsstory über Strasser brachte – Strassers Rücktritt verlangen.

VP-General Fritz Kaltenegger und der schwarze Klubchef Karlheinz Kopf mussten Strasser anrufen, um ihm Prölls Botschaft persönlich nahezubringen: "Du musst gehen."

Damit hat Pröll via Krankenbett freilich auch versucht, einen Flächenbrand in der eigenen Partei zu löschen. Denn vor allem Kaltenegger steht im Visier vieler VP-Mandatare. Der schwarze General hatte bis zuletzt versucht, die VP hinter Ernst Strasser zu sammeln. Nachdem erste Korruptionsvorwürfe gegen Strasser auftauchten– es gilt die Unschuldsvermutung – sollte VP-EU-Mann Othmar Karas, der Strasser dafür kritisiert hatte, der schwarze Peter zugeschoben werden. Das rächt sich nun. In der ÖVP verlangt man nun eine "Erklärung für das fatale Krisenmanagement von Kaltenegger".

Personelle Veränderungen in der ÖVP geplant
Sobald Pröll wieder fit ist – am Mittwoch wird er von einem Ärzteteam neu untersucht – soll es denn auch Umbauten in der VP geben. Insider berichten, dass Pröll "eine Verstärkung in der VP-Zentrale" plane. Die VP-Länder ätzen seit Längerem über die "müde Kommunikation der Partei". Pröll wird freilich erst in drei Wochen wieder voll die Geschäfte führen können …

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