"Mission bricht zusammen"

Ex-UN-Kommandant warnt vor Golan-Abzug

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Die Beteiligung des Bundesheers ist lebensnotwendig, so Greindl.

Der ehemalige UN-Kommandant am Golan, General i. R. Günther Greindl, warnt vor einem Abzug des Bundesheeres von der Waffenstillstandslinie zwischen Israel und Syrien. "Wenn Österreich abzieht, bricht die Mission zusammen", sagte er. In dem Fall drohten unbeabsichtigte Scharmützel mit Todesopfern, wie es sie bereits an der türkisch-syrischen Grenze gebe.

Die UN-Mission UNDOF überwacht bisher mit rund 1.000 Blauhelmen die Lage auf den von Israel besetzten Golanhöhen. Österreich ist mit rund 380 Soldaten der größte Truppensteller. Für den Fall, dass die EU-Staaten ihr Waffenembargo aufheben, um den syrischen Rebellen Waffen liefern zu können, hat die österreichische Regierung einen Abzug vom Golan in den Raum gestellt.

Greindl, derzeit Präsident der Vereinigung Österreichischer Peacekeeper, betonte die große Bedeutung des Golan-Einsatzes angesichts des syrischen Bürgerkriegs. Wie bereits der neue Generalstabschef Othmar Commenda warnte er davor, ihn zum Gegenstand innenpolitischer Debatten zu machen. Bisher genieße er die Unterstützung aller Parteien, sagte Greindl. "Ich hoffe, dass das so bleibt".

 Für den Fall eines Abzugs vom Golan hält der ehemalige General das Bundesheer für ausreichend vorbereitet. Es gebe kein Militär, dass nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet sei. Im Ernstfall könnten Material und Posten zurückgelassen werden, um den Einsatz zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen.
 

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