Teil 2 der Analyse

Grün, Neos & Pilz im Check

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Wie die drei Kleinen ums Überleben kämpfen: Neos im Aufwind, Grüne im Tief, Pilz als Joker

Grüne & Pilz: Just Grün-Legende Pilz droht Grün zu zerstören

Damit hat niemand gerechnet: Ausgerechnet der bekannteste Grün-Abgeordnete Peter Pilz steht davor, die Grünen aus dem Parlament zu boxen. Denn für die Grünen läuft dieser Wahlkampf katas­trophal – für Pilz dagegen phänomenal.

Die Grünen sind in einer Pech- & Schwefel-Phase. Parteichefin Glawischnig ist weg. Medien-Genie Pilz ist weg. Alle Oldies – von Öllinger bis Moser – sind weg. Und außer der bei Lesben und Schwulen bewunderten Ulrike Lunacek ist weit und breit niemand da.

Dazu fehlt den Grünen das Geld: Nach dem Präsidenten-Wahlkampf ist die Partei praktisch pleite, schafft kaum 1 Million Wahl-Budget. Es fehlen ihr die Persönlichkeiten: Außer Lunacek und dem Bravo-Boy Julian Schmid ist niemand bekannt. Und es fehlen ihr die Themen: Bis jetzt ist keine grüne Ansage da – außer Mitleid mit den Flüchtlingen.

Im Gegensatz dazu wird Peter Pilz zum Darling der frustrierten Grün-Wähler. Mindestens die Hälfte aller Grün-Sympathisanten wird Pilz wählen. Dazu viele Nichtwähler, unabhängige Linke, vielleicht sogar ein paar FPÖ-Wechsler von der SPÖ oder Stronach-Überbleibsel.

Während Pilz in Richtung 10 % marschiert, tendieren die Grünen immer stärker Richtung 4 % – das wäre dann das Out.

Pilz geht bei Wahl 
Richtung zehn Prozent

Zwischenbilanz: Das Duell Pilz gegen Grüne wird heftig werden. Pilz dürfte es gewinnen. Wenn sich die Grünen im Parlament halten, könnte das aber eine Links-Mitte-Mehrheit ergeben. Dann hätte dieses Brutal-Duell sogar ein Happy End.

Video zum Thema: Peter Pilz will zehn Prozent

Neos & Griss: Pinke Kampfansage an Kurz dank Griss

Eigentlich waren die Neos von vielen schon abgeschrieben – der Partei liefen die Abgeordneten davon, die Themen waren mau, nur Matthias Strolz kurbelte unermüdlich. Und landete den Rettungs-Coup: Mit ­Irmgard Griss haben die Neos jetzt einen „Star“ an Bord.

Die Grande Dame der Präsidentenwahl bringt 800.000 Es-war-einmal-schön-Wähler mit – und positioniert die Neos jetzt als Kampfansage an Sebastian Kurz und die neue ÖVP.

Neos als Joker für 
Mitte-links-Regierung

Alle, die Kurz als „Mogelpackung“ (Copyright: Strache) sehen, haben jetzt mit den Neos eine Alternative. Griss ist die sympathische Omama, Meinl-Reisinger eine attraktive Power­frau und Strolz der Kraft-Turbo mit lautstarken Ansagen – eine gute Mischung, vor allem für unentschlossene weibliche Wähler.

Genug Geld: Die Neos haben mit dem Milliardär Haselsteiner einen „fetten“ Finanzier im Hintergrund – er zahlte schon 300.000 als Starthilfe, wird wohl mehrere Millionen (!) fürs Wahl-Budget beisteuern. Damit werden die Neos von allen Kleinen das meiste Geld und – dank Strolz – die perfekteste Organisation haben.

Zwischenbilanz: Wenn Griss im Wahlkampf zieht, sind bis zu 10 % drin – und Kurz könnte dank dieser Omama-Allianz unter 30 % fallen. Dann würden die Neos eine Mitte-links-Regierung möglich machen.

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