Hofburg-Wahl

Hofer oder Van der Bellen? Keine Wahl war je enger

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Hofer hatte im ersten Wahlgang 35 %, VdB 21,3. Jetzt scheint alles wieder offen.

Es ist die spannendste Wahl der letzten Jahrzehnte. Und es ist eine Wahl, die einen Tag vor dem Urnengang, dessen Ausgang noch völlig offen scheint, wie ein Thriller wirkt. Alexander Van der Bellen gegen Norbert Hofer ist eine Richtungsentscheidung um das Präsidentenamt, die von Berlin bis New York angstvoll beobachtet wird. Für die angesehene New York Times ist es gar eine Wahl, die eine Zeitenwende für ganz Europa aus­lösen könnte. Die Sorge, dass mit Hofer erstmals ein rechtspopulistischer Präsident in die Hofburg einziehen könnte, ist groß.

Umfrageinstitute geben erstmals keinen Tipp
Und noch etwas ist neu in dieser polarisierenden Wahlauseinandersetzung zwischen dem grünen Professor und dem blauen Nationalratspräsidenten: Umfrageinstitute weigern sich, Prognosen zum Wahlausgang abzugeben. Laut internen Umfragen lagen die zwei höchst unterschiedlichen Hofburg-Anwärter in den Rohdaten eng beisammen. Von einem Erdrutschsieg Van der Bellens bis zu einem klaren Sieg für Hofer ist alles möglich.

Zumindest in den Wettbüros kann man einen Trend ablesen: Nach dem Rücktritt Werner Faymanns, der Angelobung Christian Kerns und Irmgard Griss als Wählerin von Van der Bellen drehte sich zuletzt sie Stimmung für Van der Bellen: Donnerstag lagen die Wettquoten mit 1:70 für Hofer und 1:95 für Van der Bellen denkbar eng.

Bei Wettquoten baut Hofer seinen Vorsprung aus
Nach dem ORF-Duell am Donnerstag, das in ein Hickhack um eine Israel-Reise von Hofer ausartete , wendete sich die Lage aber zu 1:60 für Hofer und nur noch 2:20 für Van der Bellen. Entscheidend wird freilich die Wahlbeteiligung und wie stark die „Anti-Hofer-Front“ in den Städten am Sonntag anzieht.
Isabelle Daniel

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