Arbeit niedergelegt

ORF: Arbeitsgruppe lehnt St. Marx ab

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ORF-Boss Wrabetz kann dennoch den Antrag auf Umsiedlung stellen.

Die Arbeitsgruppe des ORF-Stiftungsrats zum Thema Standort hat ihre Arbeit Montagabend wie erwartet niedergelegt. "Die bis heute durch die Geschäftsführung vorgelegten Berechnungen und Unterlagen in der Frage der Wiener Standorte des ORF machen es der Arbeitsgruppe unmöglich, dem Plenum des Stiftungsrates eine Empfehlung zu geben", teilten die Mitglieder der Arbeitsgruppe nach einer Sitzung via Aussendung mit.

Die ORF-Geschäftsführung habe "trotz mehrfacher Aufforderungen durch das Plenum des Stiftungsrates und die Arbeitsgruppe keinen begründeten Standortvorschlag unterbreitet. Die vorgelegten Zahlen waren nach Ansicht der Arbeitsgruppe weder schlüssig noch vergleichbar." ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz habe sich in der Sitzung zu einer Präferenz für einen Neubau am Standort St. Marx bekannt. "Dieser Präferenz konnte die Arbeitsgruppe mehrheitlich nicht folgen." Die Arbeitsgruppe hat ihre Tätigkeit damit eingestellt.

Antrag dennoch möglich
Wrabetz könnte freilich trotz der Ablehnung von St. Marx durch die Arbeitsgruppe in der nächsten Stiftungsratssitzung den Antrag auf Umzug an einen neuen Standort stellen. Eine Mehrheit dafür scheint aus heutiger Sicht allerdings auch dort unwahrscheinlich. Wie es nun mit den Wiener ORF-Standorten und der Sanierung der ORF-Zentrale am Küniglberg weitergehen soll, bleibt vorerst unklar.

Für einen Standortwechsel des ORF nach St. Marx hatte sich in der Vergangenheit vor allem die Gemeinde Wien mit der Wiener SPÖ im Rücken ausgesprochen. Bei ersten Berechnungen stellten sich die ehemaligen Schlachthofgründe in Wien-Landstraße jedoch als teuerste Variante heraus. Bei weiteren detaillierteren Kalkulationen war St. Marx dann plötzlich knapp vor einem zentralen Standort am Küniglberg am kostengünstigsten, in einer erst am Wochenende nachgelieferten Bilanzbetrachtung aber wieder deutlich teurer als die Küniglberg-Variante.

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