Mit anhaltendem Jubel für Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat am Samstag der Bundeskongress der Grünen in Wien begonnen.
Am Programm steht die Kür der Listen für die Nationalratswahl im September. Als Spitzenkandidat ist Bundessprecher und Vizekanzler Werner Kogler vorgesehen. Dahinter wollen sich Gewessler, Justizministerin Alma Zadić, Klubchefin Sigrid Maurer und Generalsekretärin Olga Voglauer einreihen.
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Gewessler hatte diese Woche gegen den Willen der ÖVP für das EU-Renaturierungsgesetz gestimmt und damit für ihre Partei rechtzeitig zum Wahlkampf das Mäntelchen des gefügigen kleinen Koalitionspartners abgeschüttelt. Die mehr als 200 Delegierten in der Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten quittierten das mit Standing Ovations. "Liebe Leonore, das war ein unendlicher Sieg, ein unendlicher Sieg für die Natur", jubelte die Wiener Co-Parteichefin Judith Pühringer: "Du hast diese Woche Grüne Geschichte geschrieben."
Parteigremium bestätigt Landeslisten
Das höchste Parteigremium der Grünen wählt nicht nur zwölf Plätze auf der Bundesliste, sie bestätigt auch alle Landeslisten für den Urnengang. Auf dem Programm steht eine Rede Koglers und seine Kür am späten Vormittag. Auch die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten hinter dem grünen Bundessprecher und Vizekanzler stellen sich Hearings.
Vor fünf Jahren hatte Kogler eine 98,58-prozentige Zustimmung seiner Partei verzeichnen können. Bei der damaligen Nationalratswahl 2019 erreichten die Grünen dann 13,9 Prozent und schafften damit das Comeback in den Nationalrat. Aktuell liegt die nunmehrige Regierungspartei in Umfragen weit darunter. Ziel ist für Kogler dennoch eine weitere Regierungsbeteiligung, wie er zuletzt betont hat.