Nach Graz-Wahl

SP kürte Riedler zum Ferk-Nachfolger

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In Graz stellen die Sozialdemokraten nach der Wahlschlappe die Weichen für einen Neubeginn.

Die Grazer Sozialdemokraten stellten am Montag nach der verheerenden Wahlniederlage die Weichen für personelle und inhaltliche Erneuerung: Stadt- und Landespartei einigten sich auf Finanzstadtrat Wolfgang Riedler als Nachfolger von Walter Ferk, der Wechsel wurde in den Sitzungen der Gremien am Nachmittag abgesegnet. Die ÖVP als Sieger der Gemeinderatswahl vom Sonntag hat - bedingt durch ein Versehen der Wahlbehörde - noch ein Mandat dazubekommen und stellt nun 23 Mandatare (2003: 21) im 56-köpfigen Gemeinderat. Die Verschiebung ging zulasten des Wahlverlierers SPÖ, die nunmehr auf elf Sitze (15) kommt.

Schmerzvolles Tief für Grazer SPÖ
Die Grazer SPÖ habe ein schmerzvolles Tief eingefahren, es sei notwendig, bei Null zu beginnen und ein völlig neues Fundament zu legen. "Die Führungsmannschaft der steirischen SPÖ und der Bezirksverantwortlichen traut dies Stadtrat Wolfgang Riedler zu", erklärte LH Franz Voves nach der Sitzung der Landesregierung. Damit setzte Voves - in Abstimmung mit der Stadtpartei - personell das um, was er sich schon nach der Wahlniederlage der Grazer SPÖ 2003 gewünscht hatte.

Klubchef räumte Fehler ein
Der Grazer Klubchef Karl-Heinz Herper räumte "strukturelle und personelle Fehler" in den vergangenen Jahren ein. Es gelte nun die Jugendarbeit zu forcieren und die in einem Schock artigen Zustand befindlichen Funktionäre wieder aufzurichten. Die personelle Neuausrichtung werde offiziell bei einem Parteitag Mitte März erfolgen. SPÖ-Landesgeschäftsführer Toni Vukan: "Die Grazer Partei war leider lange beratungsresistent. Statt einer einfachen Impfung muss nun leider eine Operation erfolgen".

Gusi sagt nichts zum Wahlergebnis
Auf Bundesebene wollte Kanzler Alfred Gusenbauer das Abschneiden der Genossen in Graz nicht kommentieren. Sozialminister Erwin Buchinger (S) sprach von einem "katastrophalen Ergebnis" und einem "Weckruf inhaltlicher und personeller Art". Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh, sah die Attacken von FPÖ-Spitzenkandidatin Susanne Winter nicht honoriert.

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