Koalition in Wien

Vassilakou: "Rot-Grün ist nicht fix"

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Die bisherige Vizebürgermeisterin will weiter mit Häupls SPÖ regieren.

ÖSTERREICH: Sind Sie überzeugt davon, dass Rot-Grün fortgesetzt wird?
Maria Vassilakou: Nein, es gab noch nicht einmal ein Erstgespräch.
ÖSTERREICH: Bürgermeister Häupl soll mit einer Koalition mit ÖVP und Neos liebäugeln. Ist das reine Verhandlungstaktik?
Vassilakou: Das ist offensichtlich auch so und ich habe immer davor gewarnt: Rot-Grün ist keine ausgemachte Sache. Aber Häupl muss sich dessen bewusst sein, dass mit dem Regierungseintritt der ÖVP und mit einer Frau Kugler als Gemeinderätin, die eine deklarierte christliche Fundamentalistin ist, der weltoffene und tolerante Weg Wiens zu Ende wäre.
ÖSTERREICH: Glauben Sie, dass das Taktik von Häupl ist oder meint er das ernst?
Vassilakou: Ich nehme den Bürgermeister immer ernst!
ÖSTERREICH: Was fordern Sie für die Zukunft?
Vassilakou: Ich kämpfe für eine Schulreform, wir brauchen 1.000 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer. Uns gehen jährlich 3.500 Kinder verloren, die mit 14 nicht rechnen und nicht Sinn erfassend lesen können. Und es muss Kindergartenplatz-Garantien ab zwei Jahren geben.
ÖSTERREICH: Das klingt wie eine Bewerbung für das Schulressort?
Vassilakou: Ich möchte dem Gespräch mit Häupl nicht vorgreifen.

Wiener Koalitionsvarianten 1/2
Rot-Grün: Der klarste Anti-Strache-Kurs
  • Stabile Mehrheit
    Das Top-Argument gegen komplizierte Dreierkoalitionen und gegen eine hauchdünne Mehrheit bei Rot-Schwarz sind vier Mandate Überhang für Rot-Grün.
  • Anti-Strache-Kurs
    Viele SP-Wähler wollten einen rot-grünen Kurs gegen Strache.
  • Grüne Troubles
    Nach ihrem Rücktritt vom Rücktritt ist Maria Vassilakou geschwächt.
  • Grüne Machtspiele
    Viele Rote sind sauer, dass die SPÖ alle Probleme allein anging, während die Grünen nur ihre Lieblingsprojekte (MaHü) favorisierten und Solos spielten.
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