Der Steuer-Salto des Mr. Django
Reinhold Mitterlehner hat ein für einen VP-Chef verblüffend geniales Gespür für die Stimmung bei den Wählern: Seine Ansagen für mehr Zusammenarbeit und Arbeitstempo in der Koalition haben ihn in ein Umfrage-Hoch katapultiert.
Mit einem Doppel-Salto will der VP-Django jetzt offenbar Platz 1 schaffen.
Als hätte es das „Nein“ zur Steuerreform von Vorgänger Spindi nie gegeben, stellt Mitterlehner sogar Neuwahlen als Rute ins Fenster.
Das ist Polit-Chuzpe: Die Steuerentlastung wäre längst in Kraft, wenn sie die ÖVP nicht seit Monaten blockieren würde.
Mitterlehner beweist mit dieser überraschenden Ansage freilich, dass er derzeit einfach das beste Polit-Talent im Land ist.
Er hat in Wahrheit nur den Polit-Insider von ÖSTERREICH am Sonntag ganz genau gelesen: Dort kündigten nämlich die SP-Landeskaiser Häupl, Voves, Niessl unmissverständlich an, dass sie die Regierung platzen lassen, wenn die Steuerreform bis März nicht steht. Django hat den Spieß umgedreht – und das Gesetz des Handels in die Hand genommen.
Jetzt aber ist der VP-Chef gefordert. Die ÖVP muss endlich ihr Steuerreform-Konzept auf den Tisch legen – und sich für Steuerentlastung deklarieren.
Das ist gut für das Land. Wir brauchen die Steuerreform ganz dringend. Und zwar spätestens im Juli 2015 – und als „großen Wurf“ mit mehr als 5 Milliarden Volumen.
Was wir nicht brauchen, sind Neuwahlen. Das würde für alle (!) Steuerreform-Versager zu Recht im Desaster enden …