Der weltweite Tourismus stieg um sechs Prozent im Vergleich zu 2006. Für 2008 wird ein Plus von 8 Prozent erwartet.
Der weltweite Reiseboom hat 2007 ein Rekordniveau erreicht: Fast 900 Mio. Urlauber wurden im vergangenen Jahr rund um den Globus gezählt, wie die Welttourismus-Organisation der Vereinten Nationen (UNWTO) am Dienstag in Madrid mitteilte. Das sind 52 Millionen oder sechs Prozent mehr als 2006. Der genaue Umsatz für 2007 sei noch nicht ermittelt worden. Er dürfte aber über den rund 500 Mrd. Euro des Vorjahres gelegen haben.
Finanzmarktkrise und Ölpreise könnten Wachstum bremsen
Die
derzeitige Krise an den Finanzmärkten und der hohe Ölpreis könnten das
Wachstum in diesem Jahr bremsen, sagte UNWTO-Generalsekretär Francesco
Frangialli. Allerdings habe der Tourismus eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegen Einflüsse von außen bewiesen. Es werde deshalb für 2008 mit einer
Steigerung von rund vier Prozent gerechnet.
Frankreich vor Spanien, USA und China
Frankreich konsolidierte
sich 2007 als meistbesuchtes Reiseland, gefolgt von Spanien, den USA, China
und Italien. Die traditionellen Ziele seien zwar weiter hoch im Kurs, die
höchsten Zuwachsraten erzielten aber ärmere Staaten sowie aufstrebende
Reiseländer. So habe die Nahost-Region trotz der Spannungen dort mit 13
Prozent das höchste Urlauber-Plus verzeichnet. Vor allem Syrien, Ägypten und
Saudi-Arabien seien in der Gunst der Urlauber gestiegen. Der afrikanische
Kontinent erzielte ein Plus von 8,0 Prozent. "Der Tourismus birgt für
Entwicklungsländer große Chancen", sagte Frangialli.
Europa zählte vier Prozent mehr Touristen. Ziele wie die Türkei, Griechenland und Portugal erzielten zweistellige Wachstumsraten. Für Deutschland lag nur ein Schätzwert von rund vier Prozent Zuwachs vor. Die USA kamen auf ein Plus von zehn Prozent, Mittelamerika legte um 11,1 und Südamerika um 8,1 Prozent zu. Asien und der Pazifikraum verzeichneten einen Zuwachs von zehn Prozent.