Traumsaison 2005/06

Benni Raich ist 'Sportler des Jahres'

Teilen

Zwischen Olympia- und WM-Winter hat sich Benjamin Raich den "Sportler des Jahres" abgeholt.

Der Tiroler Benjamin Raich darf sich ab sofort nicht nur Doppel-Olympiasieger, Doppel-Weltmeister und Gesamt-Weltcup-Sieger, sondern auch "Österreichischer Sportler des Jahres 2006" nennen.

2005 auf Platz 2
Im Vorjahr hatte Raich nur sehr schwer seine Enttäuschung über Rang zwei in dieser Wertung verbergen können, der "Blitz aus Pitz" war trotz fünf Medaillen bei der WM 2005 in Bormio hinter Tour-de-France-Etappensieger Georg Totschnig gelandet. Nun gab es jedoch in der Salzburg-Arena Wiedergutmachung und den verdienten Lohn für eine Traumsaison 2005/06, in der Raich fürs ski-verrückte Österreich zwei Mal Olympia-Gold und den Gesamt-Weltcup-Sieg eingefahren hatte.

Bilderbuch-Karriere
Raich blickt auf eine ÖSV-Karriere wie aus dem Lehrbuch zurück. Seit 1995 im Team, feierte der Tiroler bereits in Nachwuchszeiten herausragende Erfolge, in Slalom und Riesentorlauf konnte dem Shooting Star kaum jemand das Wasser reichen. Den Durchbruch im Weltcup schaffte Raich im Jänner 1999 als 20-Jähriger im Schladminger Nachtslalom. Mit einer Weltrekord-Aufholjagd wedelte Raich damals vor 35.000 Zuschauern im zweiten Durchgang vom 23. auf den ersten Rang - sein erster Weltcup-Erfolg, der "Blitz aus Pitz" war geboren.

23 Weltcup-Siege
Seitdem brachte es Raich im Weltcup auf 23 Siege, die meisten gelangen in den technischen Disziplinen Slalom (10) und Riesentorlauf (9). In seiner Traum-Saison 2005/06 holte er sich erstmals den Gesamtweltcup, zudem sicherte er sich bisher je zwei Mal die Kleinen Kristallkugeln in Slalom und RTL. In Zukunft will Raich auch in den Speed-Disziplinen groß zuschlagen, ein Stockerplatz oder vielleicht sogar ein Sieg in der Abfahrt ist eines der großen Ziele im anstehenden WM-Winter.

Nervenschwäche besiegt
Von seiner angeblichen Nervenschwäche ist auch bei Großereignissen längst nichts mehr zu sehen. Sowohl bei der WM 2005 als auch bei Olympia 2006 war Raich der männliche Ski-alpin-Star. Bei der WM in Bormio holte der Mann aus Arzl bei fünf Starts unglaubliche fünf Medaillen - Gold in Slalom und Kombi, Silber in RTL und Teambewerb, Bronze im Super G. Ein Jahr später erfüllte sich Raich dann - ebenfalls in Italien - in Sestriere den Kindheitstraum von Olympia-Gold gleich doppelt (Slalom und RTL).

Hohe Sympathiewerte
In Österreich ist Benni Raich ein Superstar mit ähnlich hohen Sympathiewerten wie einst Stephan Eberharter, nicht zuletzt deswegen ist Raich seit "Steffs" Rücktritt der neue Träger des blauem UNIQA-Helms. Einer, der gerne auf den Putz haut, ist Raich auf jeden Fall nicht - bodenständig, zielstrebig und erfolgreich, so schätzen ihn seine Fans und Sponsoren. Warum er trotz seiner vielen Triumphe international oft nur die zweite Geige hinter Leuten wie Hermann Maier oder Bode Miller spielt, hat für den Freund von ÖSV-Kollegin Marlies Schild einen einfachen Grund: "Weil ich kein Amerikaner bin und weil ich 1998 nicht in Nagano gestürzt bin."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.