Team ging unter

0:5 - Debakel für U19 gegen Frankreich

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Theoretische Chance lebt dennoch weiter. Heraf auf einen Spieler sehr böse.

Nach dem 2:3 gegen England hat Österreichs U19-Team am Mittwochabend auch sein zweites Match bei der Nachwuchs-EM in Frankreich verloren. Gegen die französischen Gastgeber setzte es in Flers für die Mannschaft von Andreas Heraf ein 0:5-(0:1)-Debakel. Damit liegt das ÖFB-Team nach dem zweiten Spieltag nur an vierter und letzter Stelle der Gruppe A, da die Niederlande im Parallelspiel in Bayeux England 1:0 (1:0) besiegte. Sehr verärgert zeigte sich Heraf vor allem über einen Spieler, der nach der Einwechslung nicht den die gewünschte Leistung zeigte.

Kleine Chance lebt noch
Da im Parallelspiel der Gruppe die Niederlande gegen England 1:0 (1:0) gewannen, lebt aber sogar noch die theoretische Chance aufs Halbfinale. Allerdings müsste die Auswahl von Andreas Heraf am Samstag gegen die Niederlande einen Kantersieg feiern und gleichzeitig die Franzosen auch England besiegen. Um sich für die U20-WM in Kolumbien im kommenden Jahr zu qualifizieren, muss Österreich zumindest Gruppen-Dritter werden.

Heraf krempelte Team total um
Heraf veränderte seine Start-Elf im Vergleich zum England-Match gleich an fünf Positionen. Kapitän Michael Schimpelsberger landete genauso auf der Ersatzbank wie Tobias Kainz, Christoph Knasmüllner, Marco Djuricin und der angeschlagene Christian Klem. Neu im Spiel war dafür in der Defensive Lukas Rath, im Mittelfeld durften Robert Gucher und Raphael Holzhauser ran, im Angriff Georg Teigl und Marco Meilinger.

Vor den Augen des ÖFB-Präsidenten Leopold Windtner war von der ersten Minute an zu sehen, dass die Österreicher um mehr defensive Kompaktheit als gegen England bemüht waren. Nicht nur U21-Teamchef Andreas Herzog, der das Auftaktmatch der Franzosen für den ÖFB beobachtete, hatte vor der brandgefährlichen Offensive der "Equipe" gewarnt.

Gleichzeitig litt aber die österreichische Offensive nur bedingt darunter. Die erste dicke Chance vergab Stürmer Andreas Weimann, der nur das Außennetz traf (10.). Wie gegen England mussten die Österreicher aber auch diesmal gleich mit der ersten Möglichkeit des Gegners das 0:1 hinnehmen. Nach weitem Pass von Chris Mavinga nutzte Griezmann einen kleinen Stellungsfehler der Verteidigung und schoss eiskalt aus zwölf Metern ins rechte Eck (19.).

Alaba kam nicht zur Entfaltung
Die ballsicheren Franzosen hatten zu diesem Zeitpunkt das Spiel immer besser in den Griff bekommen. Vor allem auch deshalb, weil sie Österreichs Kapitän David Alaba nicht richtig zur Entfaltung kommen ließen. Eine Chance auf den Ausgleich bot sich vor der Pause trotzdem noch, doch Holzhauser verdribbelte sich wenige Meter vor dem Franzosen-Tor (37.).

Österreich musste in den zweiten 45 Minuten mehr riskieren, dennoch verwalteten die Franzosen die knappe Führung souverän. Und Mitte der zweiten Spielhälfte machten sie den Sack zu. Nach herrlichem Pass von Chelsea-Legionär Gael Kakuta lupfte der eingewechselte Lacazette den Ball über den herauseilenden Goalie Philip Petermann (66.).

Französischer Zauber
Danach begannen die Franzosen zu zaubern und fast nach Belieben zu treffen. Griezmann erhöhte mit seinem zweiten Tor nach schönem Querpass von Reale problemlos auf 3:0 (73.). Dann wurde es für die Österreicher noch richtig bitter: Reale (80.) und Lacazette (83.) schenkten der auseinanderbrechenden ÖFB-Mannschaft zwei weitere Treffer ein.

Heraf auf einen Spieler sehr böse
Die Reaktion von Heraf: "Man muss das Spiel differenziert betrachten. Bis zum 0:2 haben wir eine Stunde lang eine sehr gute Leistung geboten. Vor der Pause waren vielleicht sogar die bessere Mannschaft, wir hatten vier große Chancen. Auch die Defensive war eine Stunde lang sehr diszipliniert. Wir haben gewusst, dass es auf ein Finale gegen die Niederlande hinauslaufen wird. Das Erreichen des Halbfinales wird sehr schwierig, die Chance auf die WM in Kolumbien lebt aber auf jeden Fall. Die Einwechslung eines Spielers bereue ich sehr. Dieser Spieler war enttäuscht, dass er nicht von Anfang eingesetzt worden ist und hat dann charakterlos gehandelt. Er hat die Mannschaft, mich und Österreich im Stich gelassen. Diese Dinge dulden wir nicht, mit solchen Spielern werden wir in Zukunft nicht mehr arbeiten".

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