3:0 in Mattersburg

Rapid schießt sich aus der Krise

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Alar mit zwei Freistößen und Boyd trafen. Und: Sturm Graz - Ried, WAC - Admira.

Rapid hat sich nach den Negativerlebnissen der vergangenen Wochen den Frust von der Seele geschossen. Die Hütteldorfer feierten am Samstag in der 16. Runde der Fußball-Bundesliga einen 3:0-(3:0)-Auswärtssieg über den SV Mattersburg, kamen damit zum erst dritten Erfolg in den jüngsten zehn Pflichtspielen und liegen als Tabellendritter weiterhin neun Punkte hinter Spitzenreiter Austria.

Die Treffer für die Wiener vor 7.100 Zuschauern im Pappelstadion erzielten Alar per Freistoß-Doppelpack (4., 31.) und Boyd (38.). Bei den Gastgebern musste Seidl bereits in der 41. Minute nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz.

Obwohl die Rapidler schon relativ früh für klare Verhältnisse sorgten, agierten sie deutlich weniger souverän, als es das Ergebnis vermuten ließe - und das trotz eines Traumstarts: Eine Freistoßflanke des wieder genesenen Alar fand in der 4. Minute an Freund und Feind vorbei den Weg ins Tor.

Dennoch war dem Rekordmeister auch nach der schnellen Führung die Unsicherheit anzumerken. Den Gästen gelangen zunächst praktisch keine zusammenhängenden Aktionen, auch die Mattersburger präsentierten sich nicht besser, waren aber immerhin einen Hauch gefährlicher. In der 6. Minute hatte Goalie Königshofer bei einem Seidl-Weitschuss Mühe, in der 21. Minute köpfelte Bürger aus guter Distanz weit daneben und in der 27. Minute rettete Gerson gerade noch vor dem einschussbereiten Höller.

Erst in der 30. Minute machte Rapid in der Offensive wieder auf sich aufmerksam, als Borenitsch einen Schuss von Boyd parierte. Wenige Sekunden später sorgte Alar für die Vorentscheidung: Der Offensivspieler schob einen Freistoß von der Strafraumgrenze flach ins Tormanneck, Borenitsch hatte mit einem Schuss über die Mauer spekuliert und kam nicht mehr an den Ball. Damit stellte Rapid dank zweier Standardsituationen - zuletzt die große Schwäche der Grün-Weißen - die Weichen auf Sieg.

Das dritte Tor fiel allerdings aus dem Spiel heraus: Der als Kapitän eingelaufene Trimmel zog auf der rechten Seite davon und legte ideal für Boyd auf, der den Ball nur noch aus kurzer Distanz über die Linie befördern musste. Als dann noch Seidl in der 41. Minute Gelb-Rot sah, waren endgültig klare Verhältnisse hergestellt.

Zweite Halbzeit
Die zweite Hälfte begann mit einem Knaller von Burgstaller, der von Borenitsch gerade noch gebändigt wurde (49.). Danach tröpfelte die Partie bis zum Schlusspfiff ereignislos dahin - die nach wie vor weit von ihrer Topform entfernten Rapidler konnten dem dezimierten Gegner kein Debakel zufügen, gerieten aber auch nie in Gefahr, die Partie aus der Hand zu geben. Dies freute die mitgereisten Fans, die aus Protest gegen die Vereinsführung erst 15 Minuten nach Anpfiff auf die Tribüne kamen und danach lautstark die Absetzung des Vorstandes forderten.

Auch die Situation in Mattersburg ist alles andere als rosig. Der Tabellenachte liegt zwar nach wie vor fünf Punkte vor Schlusslicht SC Wiener Neustadt, hat aber gemeinsam mit den Niederösterreichern die meisten Gegentore erhalten (jeweils 34) und wartet bereits seit zehn Runden auf einen Sieg.

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Grazer festigten mit 3:1 Rang vier

Der SK Sturm Graz hat den vierten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga am Samstagabend gefestigt. Die Steirer feierten im Tabellennachbarschaftsduell der 16. Runde mit der SV Ried einen 3:1-(2:1)-Erfolg und bauten den Vorsprung auf die Oberösterreicher auf sieben Punkte aus. Zudem blieben die Grazer, die auch noch das Nachtragsspiel gegen den WAC in der Hinterhand haben, dem Dritten Rapid mit weiter zwei Zählern Rückstand dicht auf den Fersen.

Rubin Okotie mit einem Doppelpack (13., 77.) und Imre Szabics (25.) sorgten dafür, dass der Sturm-Höhenflug weiterging. Die Grazer feierten den dritten Sieg in Folge und sind seit fünf Runden ungeschlagen, gegen die Rieder haben sie gar schon seit acht Bundesligaspielen nicht mehr verloren. Für die Oberösterreicher, denen nur der Ehrentreffer durch Rene Gartler (36.) gelang, gab es hingegen nach dem 6:1 gegen Mattersburg im zweiten Spiel unter Interimstrainer Gerhard Schweitzer wieder einen Rückschlag.

Ried-Goalie Thomas Gebauer hätte sich den Beginn seines 150. Bundesligaspiels sicher anders vorgestellt. Die Grazer waren mit einer 4-3-3-Formation mit den Spitzen Okotie, Richard Sukuta-Pasu und Szabics nicht nur offensiv aufgestellt, sondern präsentierten sich auch am Platz dementsprechend.

Nach schöner Florian-Kainz-Vorarbeit legte Christian Klem zurück auf Okotie, der aus zwölf Metern abzog und genau ins Eck traf (13.). Der Torhunger der Steirer war damit nicht gestillt. Anel Hadzic verlor zuerst den Ball leichtfertig an Sukuta-Pasu und dann auch noch einen Zweikampf gegen den Sturm-Stürmer, dessen Zuspiel zur Mitte Szabics aus elf Metern souverän verwertete (25.). Zudem hätte sich eine abgerissene Kaufmann-Flanke fast ins Rieder Tor gesenkt (28.).

Die Rieder konnten sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht in Szene setzen, bekamen aber plötzlich ein Übergewicht, da die Grazer ihre Arbeit quasi einstellten. Und die Innviertler hatten auch das nötige Glück. Gartler hatte dreimal Ballglück und wurde dann auch noch vom klar im Abseits stehenden Marco Meilinger ideal bedient und konnte überlegt ins Eck vollenden (36.).

Zur Pause reagierte Sturm-Trainer Peter Hyballa, und nahm die mit Gelber Karte vorbelasteten Manuel Weber und Tobias Kainz heraus. Haris Bukva und Matthias Koch bekamen ihre Chance, am Spielgeschehen änderte sich aber wenig. Die Innviertler - mit Nacho für Clemens Walch - bemühten sich den Ausgleich zu schaffen, die Grazer waren vor allem darauf bedacht das Ergebnis zu verwalten und lauerten auf Konter. Echte Tormöglichkeiten waren Mangelware. Bei der besten Ried-Chance konnte Sturm-Tormann Johannes Focher einen Schreiner-Schuss zur Ecke abwehren (51.).

In der Schlussphase machten die Grazer den Sack endgültig zu. Nach einem Bukva-Freistoß setzte sich Okotie im Luftduell mit Thomas Reifeltshammer durch und köpfelte wuchtig zum 3:1 ein (77.). Die Hyballa-Truppe untermauerte vor 11.899 Zuschauern, darunter auch der deutsche Ex-GAK-Trainer Klaus Augenthaler, ihre Heimstärke mit dem fünften Saisonsieg in der UPC-Arena.

 

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Remis im Lavanttal

Der WAC und die Admira haben sich auch im zweiten Saisonduell 1:1 (1:0) getrennt. Tore von Liendl (20.) und B. Sulimani (62.) sorgten für die Punkteteilung im Lavanttal. Während der Aufsteiger eine Woche nach dem Sieg bei Rapid auch in der 16. Runde der Fußball-Bundesliga punktete, schaffte das Überraschungsteam der Vorsaison nach zuletzt vier Niederlagen in Folge auswärts immerhin ein Remis. An der Tabellensituation änderte das Unentschieden nichts. Die Wolfsberger sind mit einem Spiel weniger weiterhin zwei Punkte vor den Niederösterreichern Sechster.

Nach forschem Beginn der Gastgeber, denen Zakany aufgrund einer Suspendierung wegen unerlaubten Eishockeyspielens fehlte, beherrschte zunächst wenig ansehnliches Mittelfeldgeplänkel das Geschehen. Dann schloss Liendl (5. Saisontor) aber einen schnellen Angriff über De Paula und Kerhe aus gut zwölf Metern erfolgreich ab, Tischler war gegen den scharfen Direktschuss machtlos. Auf der Gegenseite hatte Sulimani den postwendenden Ausgleich auf dem Fuß, sein Schuss fiel aber zu schwach aus.

Die vom Rückstand wachgerüttelten Gäste übernahmen nach rund einer halben Stunde endgültig das Kommando und kamen durch Sulimani, Schwab und zweimal Windbichler zu guten Ausgleichsmöglichkeiten. Zudem ließ Schiedsrichter Schüttengruber ein Elferfoul von Solano an Windbichler ungeahndet. Den Wolfsbergern gelang hingegen erst in der 45. Minute durch einen Kopfball von Torjäger Falk die nächste nennenswerten Aktion.

Zehn Minuten nach Wiederbeginn vergaben De Paula und Liendl nach einem missglückten Rückpass von Plassnegger eine Doppelchance zur möglichen Vorentscheidung. Das sollte sich rächen, denn die Admira kam nach gut einer Stunde zum verdienten Ausgleich. Sulimani musste eine von der WAC-Abwehr und Falk durchgelassene Auer-Flanke am langen Eck nur noch einnicken. Danach war die Admira dem Sieg etwas näher. Die größten Chancen auf den Sieg in der zerfahrenen restlichen halben Stunde hatten Thürauer (76.) bzw. der eingewechselte Stückler (88.).

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