Sturm-Konkurs

Ära Kartnig ist zu Ende

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Hannes Kartnig legt alle Funktionen bei Sturm Graz zurück. Weg zur Rettung Sturms ist damit frei.

Nach genau 13 Jahren und 11 Monaten ist die Ära von Hannes Kartnig als Präsident des österreichischen Fußball-Bundesligisten SK Sturm Graz zu Ende. Der 55-Jährige, der am 2. Dezember 1992 dieses Amt angetreten hatte, zog sich am Donnerstag wie erwartet aus allen Funktionen beim zweifachen Meister zurück und machte damit den Weg frei für ein neues Präsidium, das den in Konkurs befindlichen Verein vor der Einstellung des Spielbetriebs
bewahren soll.

Fedl neuer Präsident
Neuer Klub-Chef wurde der steirische Transport-Unternehmer Hans Fedl, ihm zur Seite stehen Hans Rinner und Gerhard Marbler als Vizepräsidenten sowie Stefan Fattinger als wirtschaftlicher Koordinator. Durch den Rückzug von Kartnig, mit dem sich auch Hans-Jörg Glinz und Wolfgang Lidl verabschiedeten, wird eine von der Investorengruppe um Fedl versprochene Bankgarantie von 750.000 Euro schlagend, durch die der Klub gerettet werden soll. Eine diesbezügliche Entscheidung fällt am 7. Dezember, wenn die Gläubiger über den Zwangsausgleich abstimmen.

Klub-Rettung oberstes Ziel
Der neue Präsident Fedl (" Schon als kleiner Bub war ich Sturm-Anhänger") zeigte sich optimistisch, dass der dreifache Champions-League-Teilnehmer gerettet werden kann. "Das ist jetzt einmal unser vorrangiges Ziel, und wir sind optimistisch, dass wir es schaffen", meinte der 55-Jährige nach dem Ende der entscheidenden Vorstandssitzung am Donnerstagabend im Sturm-Sekretariat. Im sportlichen Bereich werde sich laut Fedl derzeit überhaupt nichts ändern. Künftig sollen für die Mannschaft neue Strukturen aufgebaut werden, so Fedl, ohne nähere Details dazu bekannt zu geben.

Kartnig erleichtert
Kartnig, dem von Fedl "für eine erfolgreiche Sturm-Zeit" gedankt wurde, wirkte nach der " Machtübergabe" sichtlich erleichtert. "Ich wünsche Sturm alles Gute. Mit meinem Nachfolger kann ich bestens leben. Ich weiß, er hat ein Sturm-Herz, ist schwarz-weiß bis in die Knochen und wird das Sturm-Schiff wieder in ruhigere Gewässer lenken."

Spieler verkaufen 3000 Tickets
Schon vor den Funktionären waren Spieler und Trainer von Sturm in Aktion getreten. Franco Foda und seine Schützlinge verkauften am Donnerstagnachmittag Tickets für das Meisterschafts-Heimspiel am Samstag gegen SCR Altach und brachten dabei innerhalb von knapp drei Stunden rund 3.000 Karten an den Mann, womit in der UPC-Arena wohl um die 12.000 Zuschauer Platz nehmen werden. Außerdem signierten Christoph Leitgeb und Co. T-Shirts mit der Aufschrift "Lang lebe Sturm".

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